FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157  
158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   >>  
zu duerfen und zu erzaehlen. Teilnahme und volles Verstaendnis war da zu finden fuer alles, was ihr Leben erfuellte, und doch stand die Mutter selbst schon fast _ueber_ dem Leben. Einen weiten Weg hatte sie in achtzig Jahren zurueckgelegt und nun, nahe dem Ziel, ueberblickte sie das Ganze wie aus der Ferne. Da sieht sich manches anders an, als wenn man mitten darinsteht. Von der Hoehe herab erkennt man, was Irrwege sind oder richtige Wege, und wer hoeren wollte, der konnte hier manch guten Rat fuer den eigenen Lebensweg bekommen. Frau Pfaeffling war von denen, die hoeren wollten. In die zweite Woche ihres Aufenthalts fiel der achtzigste Geburtstag. Zu diesem Familienfest fand sich unter andern Gaesten auch Frau Pfaefflings einziger Bruder ein mit seiner Frau und einer fuenfzehnjaehrigen Tochter, einem lieblichen, fein erzogenen Maedchen. Diesen Bruder, der Professor an einer norddeutschen Universitaet war, hatte Frau Pfaeffling auch seit vielen Jahren nimmer gesehen, aber aus der Ferne hatte eines an des andern Schicksal und Entwicklung stets Anteil genommen, und so war es beiden eine besondere Freude, sich einmal wieder ins Auge zu sehen. "Wir muessen auch ein Stuendchen herausfinden, um allein miteinander zu plaudern," sagte der Bruder waehrend des festlichen Mittagsmahls zu seiner Schwester. Und als nach Tisch, waehrend die Geburtstaegerin ruhte, eine Schlittenfahrt unternommen wurde, sassen Bruder und Schwester in einem kleinen Schlitten allein. Hier, im noerdlichen Deutschland, lag in diesem Februar noch ueberall Schnee, die Bahn war glatt, die Kaelte nicht streng, die Fahrt eine Lust. Frau Pfaeffling sah nach dem Schlitten zurueck, in dem mit andern Gaesten ihre junge Nichte sass. "Wie reizend ist sie," sagte Frau Pfaeffling, "und so wohlerzogen. Wenn du meine Kinder daneben sehen wuerdest, kaemen sie dir ein wenig ungehobelt vor." "Zum Abhobeln hast du wohl keine Zeit, meine Frau hat es leichter als du, sie gibt sich auch viel Muehe mit der Erziehung." "Ja, bei sieben geht es immer nur so aus dem groebsten, und man wird damit oft kaum fertig." "Unsere drei haben trotzdem auch ihre Fehler. Sie streiten viel miteinander, wie ist das bei euch?" "Es kommt auch vor, aber meistens sind sie doch vergnuegt miteinander. Sie haben ihres Vaters frohe Natur und sind leicht zu erziehen, nur sollte man sich eben mehr mit dem einzelnen abgeben koennen." "Hat man fuer die deinigen zu wenig Zeit, so fuer die unserig
PREV.   NEXT  
|<   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157  
158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   >>  



Top keywords:

Pfaeffling

 

Bruder

 
andern
 

miteinander

 
hoeren
 

diesem

 
Gaesten
 

seiner

 
waehrend
 

Schlitten


Jahren

 
allein
 

Schwester

 
Schlittenfahrt
 
Geburtstaegerin
 

unternommen

 

Mittagsmahls

 

festlichen

 

Nichte

 

sassen


ueberall
 

Schnee

 
noerdlichen
 
Deutschland
 

Februar

 
zurueck
 

streng

 

Kaelte

 

kleinen

 
Abhobeln

meistens
 

vergnuegt

 
Vaters
 

streiten

 

Unsere

 
fertig
 

trotzdem

 

Fehler

 

koennen

 

abgeben


deinigen

 

unserig

 

einzelnen

 

leicht

 

erziehen

 
sollte
 

ungehobelt

 

kaemen

 

wuerdest

 
wohlerzogen