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: ich waere nicht ein Repositorium voll Papiere und Buecher geworden, das nur in die Studierstube gehoert."[12] Man sieht, Fausts Unbehagen und Unbefriedigung ueber das Unfruchtbare seiner Studien waren die des Jahrhunderts seines jungen Dichters[13]. Dagegen fehlt der Hinweis auf die wissenschaftlichen Grade (V. 7.-360.) nicht in der Ueberlieferung; bezeichnend hat jedoch der Dichter im aeltesten Faust mit ihr eine kleine Aenderung vorgenommen, waehrend er im Fragment und der Ausgabe von 1808 wieder zu ihr zurueckgekehrt ist. Statt des mittelalterlichen Magistertitels wird urspruenglich der mehr moderne Professortitel gebraucht. Denn offenbar hatte kurz nach den akademischen Jahren der junge Dichter noch mehr, als spaeter ausgefuehrt wurde, die Absicht, auf das akademische Leben und Treiben grade seiner Zeit satirische Streiflichter zu werfen, was ja auch das Thema der zweiten Hauptmasse von Scenen ist. Daher ward von vornherein mehr Gewicht auf Fausts akademische Lehrthaetigkeit gelegt. Das Treiben auf einer Universitaet, an der Faust wirkte, bildete einen Hintergrund, von dem der Held sich mehr und mehr losloesen, zu dem er in Gegensatz treten sollte. Die eigenen Erfahrungen des Dichters aus seinem Universitaetsleben, vor allem aus dem Kampfjahr 1772, da er in den Frankfurter Gelehrten Anzeigen gegen trockene Schulweisheit und tote Buchstabengelehrsamkeit, gegen unhistorische Auffassung und lebenbeengende Spekulation unter Herders Fahnen gefochten, mit einer Scholastik, die wir uns gewoehnt haben, mittelalterlich zu nennen, obwohl sie nie ausstirbt, einen frischen, froehlichen Krieg gefuehrt hatte, verliehen diesem Teil seines Gemaeldes kraeftige, lebenswahre Farben. Fuer Fausts Entschluss endlich, sich der Magie zu ergeben, bot ihm ebenfalls sein frueheres Leben Beziehungen[14]. Hatte doch er, in dessen Geiste sich zwei Zeitalter bekaempften, sich selbst noch einst mit magischen Versuchen befasst und sich ganz im Sinne der Alchemisten eine Weltanschauung gebildet. Wir sehen danach, wie in diesem ersten Teile das vom Dichter Erlebte mit den ueberlieferten Zuegen der Sage wohl in Einklang gebracht werden konnte. Wie gut die Verschmelzung gelungen sei, zeigt auch der ganze Charakter des kurzen Prologs; mehr altertuemlich-kraeftig mutet er uns an, besonders im Gegensatz zu der folgenden ganz modern-weichen Partie, als sollte sich gleich von Anfang der durchgehende grundsaetzliche Unterschied zwischen dem Faust der
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