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ose zu ziehen. Die Natur hat die schwarze Farbe nicht, und so sehr sich auch die verschiedenen Farben immer mehr und mehr verdunkeln moegen, es wird Ihnen doch niemals gelingen, sie bis zum wirklichen Schwarz zu bringen." "Aber man hat doch die schwarze Farbe in der Thierwelt," sagte der Kaiser. "Das Haar des Menschen ist schwarz, das Gefieder so manchen Vogels"-- "Ich glaube, dass Eure Majestaet sich taeuschen," sagte der Gaertner kopfschuettelnd, "Alles das ist nicht schwarz,--es sind nur tiefe Schattirungen irgend einer anderen Farbe, deren Grundton Sie im Sonnenlicht leicht erkennen koennen. Die wirklich schwarze Farbe kommt in der Natur nicht vor, sie kann nur von Menschen kuenstlich geschaffen werden." Der Kaiser liess die Bluethe los. Sein bisher so heiteres Gesicht wurde ernst, seine Augen verschleierten sich, truebe blickte er vor sich nieder. "Die Natur schafft die schwarze Farbe nicht," sagte er--"das menschliche Herz ist auch eine Schoepfung dieser Natur, und doch ist die Sorge so schwarz, welche dieses Menschenherz erfuellt,--die Menschen muessen kuenstlich die schwarze Farbe schaffen,----sind alle die Sorgen, die uns quaelen, nicht auch kuenstliche Schoepfungen einer der reinen und heiteren Natur entfremdeten Welt,--aus den wir uns dennoch nicht losmachen koennen," fuegte er seufzend hinzu, "um wieder zur Reinheit und Freiheit der Natur zurueckzukehren,--einer Welt, aus der uns nur der Tod hinausfuehrt, der uns mit dem letzten und tiefsten Schwarz bedeckt----werden wir dahinter," sprach er tief sinnend weiter, "eine neue Welt voll Licht und Farbenglanz finden, oder wird dieser letzte schwarze Grund fuer immer alles Licht und alle Farben aufsaugen?" Er stand noch einige Augenblicke in schweigendem Nachdenken, dann nahm er seine blaue Schuerze ab, reichte dieselbe mit der Scheere, deren er sich zum Schneiden der Zweige bedient hatte, dem Gaertner,--gruesste denselben freundlich mit der Hand und warf noch einen langen wehmuethigen Blick ueber seinen bluehenden Rosengarten,--dann wandte er sich schnell um und stieg die Stufen hinauf, welche ihn in sein Zimmer fuehrten. All das helle Licht, welches ihn im Garten umgeben hatte, all die freundliche Heiterkeit, welche ihn dort erfuellt hatte, schien wie verschwunden zu sein. Ernst und sorgenvoll trat er zu seinem Schreibtisch, auf welchem Pietri am Morgen die zu des Kaisers eigener Durchsicht bestimmten Correspondenzen gelegt hatte und liess sich in d
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