bes ueber dem
Untergeschoss und der monolithen Kuppel ueber dem Obergeschoss gezeichnet
und im Anschluss an die eigenartigen bogenfoermigen Einarbeitungen, die am
oberen Teil des zehneckigen Hauptgeschosses sich befinden (vergl. Bild 1
und 2), eine um das Obergeschoss laufende Ringhalle ergaenzt, fuer deren
Herumfuehrung um die Ecken des Gebaeudes keine Moeglichkeit und fuer deren
Dachanschluss an die Wand keine Spuren vorhanden sind. So hat Haupt (Bild
4) einen ebenfalls um das ganze Obergeschoss herumlaufenden Bogenfries in
jenen Einarbeitungen angenommen, der technisch unmoeglich ist, weil er
besonderer, nicht vorhandener und nicht vorhanden gewesener
Befestigungsmittel bedurft haette und ueberdies auch geschichtlich in der
Erbauungszeit des Denkmals ohne jedes Beispiel ist (siehe Anmerkung I). Im
Gegensatz zu den beiden genannten Autoren hat Durm die technische
Unmoeglichkeit sowohl der Ringhalle wie auch des Bogenfrieses erkannt und
kommt, ohne eine andere Erklaerung fuer die Einarbeitungen ueber den
Wandnischen zu haben, deshalb zu dem Schluss, dass diese Einarbeitung, die
er "in ziemlich ungeschlachter Weise ausgefuehrt" nennt, "Be- und
Misshandlung des Baues aus einer spaeteren Zeit" seien und "mit dem Plane
des Architekten des grossen Theoderich nichts zu tun" haetten. In seiner
Rekonstruktion (Bild 5) fehlt also dem Bau jeder Wandschmuck ausser dem
unter den bogenfoermigen Einarbeitungen noch vorhandenen flachen
rechteckigen Nischen (siehe Anmerk. II).
[Illustration: Bild 3. Das Grab des Theoderich, Rekonstruktion von
Essenwein.]
[Illustration: Bild 4. Das Grab des Theoderich, Rekonstruktion von
Haupt.]
[Illustration: Bild 5. Rekonstruktion von Durm.]
Entgegen diesen bisherigen Versuchen zur Rekonstruktion des Bauwerkes kann
zu wissenschaftlich einwandfreiem Ergebnis neben technischer
Gewissenhaftigkeit nur ein methodisches Verfahren fuehren, das von der
Grundwahrheit ausgeht, dass ein Bauwerk keine Willkuer- oder
Zufallsschoepfung, sondern ein Glied in einer bestimmten Entwicklungsreihe
ist, ebenso wie jedes organische Wesen in der Natur; von dem "inneren
Gesetz", das wie G. Semper sagt, "durch die Welt der Kunstform wie in der
Natur waltet". "So wie naemlich die Natur", sagt er, "bei ihrer unendlichen
Fuelle doch in den Motiven hoechst sparsam ist, wie sich eine bestaendige
Wiederholung in ihren Grundformen zeigt, wie aber diese nach den
Bildungsstufen der Geschoepfe und nach ihren verschie
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