sch notwendig, dass jene
Verdachungssteine noch eine anderweitige Unterstuetzung vor der Wand gehabt
haben muessen. Und das koennen der Sachlage nach nur drei Saeulen gewesen
sein, die die beiden Nachbarnischen flankierten. So ergibt sich als
Dekorationsmotiv der Wand aus technischer Erwaegung genau das, was wir als
typisches Dekorationsmotiv der Zeit historisch kennen gelernt haben: ein
von Saeulen flankiertes mit Rundbogengebaelk bekroentes Nischenpaar (Bild 15
rechts). Die steil schraeg nach oben aufsteigenden seitlichen Endigungen
der Einarbeitung ueber jedem Nischenpaar sind nichts als die gradlinigen
Umschreibungen der ausladenden Gesimskroepfe, mit denen die Bogensteine
hier gegen die Wand endigen. Bild 16 zeigt zwei beiderseitig mit aehnlichem
schraegen Abschluss in die Mauer eingelassene Steine aus den Substruktionen
des grossen Tempels in Baalbek, die in ganz aehnlicher Weise das
halbkreisfoermige und das giebelfoermige Bekroenungsgebaelk einer Nische
tragen. Am goldenen Tor an der Ostseite des Haram-esch-Scherif in
Jerusalem (Bild 17) sehen wir ein ganz aehnliches System von zwei
Rundbogengebaelken, hier ehemals auf zwei seitlichen Pilastern und einer
Mittelsaeule, wie wir es am Theoderichgrab uns zu ergaenzen haben, das mit
seinen Gesimskroepfen hier bereits mit einer ebenso steilen fast geraden
Linie an die Wand anschneidet. Die auf Bild 14 dargestellte westgotische
Basis ist als Parallele zur Wanddekoration des Theoderichgrabes darum ganz
besonders interessant, weil hier die gekuppelten Bogennischen, in denen
menschliche Figuren zwischen den Saeulen stehen, oben mit Bogen und
Eckakroterien frei endigen, also durchaus nicht mit einer Saeulenarkade
verwechselt werden koennen.
[Illustration: Bild 15. Die acht gleichen Waende des Obergeschosses.]
[Illustration: Bild 16. Aedicula und Conche mit besonders eingesetzten
Steinen fuer die Verdachungen, aus den Substruktionen des grossen
Tempels in Baalbeck.]
[Illustration: Bild 17. Das goldene Tor in Jerusalem, Feldseite.]
Es ergibt sich also als urspruengliche Dekoration der acht gleichen Seiten
des Hauptgeschosses je ein Paar der typischen, mit Saeulen und
Rundbogengebaelk geschmueckten Nischen, die als Umrahmung und Hintergrund
fuer figuerlichen Schmuck zu denken sind. Dass Standspuren fuer die Saeulen
und die Statuen nicht mehr vorhanden sind, ist durch die Erneuerung der
obersten Schicht des Unterbaues bei Anlage der Treppe verschuldet. Die
ver
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