mutlich aus Marmor hergestellten Dekorationsstuecke sind vielleicht
bereits bei der schon kurze Zeit nach dem Tode des grossen Theoderich von
Belisar veranlassten Schaendung seines Grabes zerschlagen und verloren
gegangen. Im Museum zu Ravenna (Inv.-Nr. 509) befindet sich jedoch ein
kleines Saeulenkapitell (Bild 18) aus weissem Marmor mit zwoelfteiligem
Akanthuskelch und einem als Lorbeerblattstrang ausgebildeten Halsglied, im
Stil der Ausfuehrung wie die Kapitelle Theoderichs aus der
Herkulesbasilika, das einem oberen Saeulendurchmesser von 18 bis 19 cm
entspricht und 25 cm Hoehe hat, also nach Stilform und Abmessung wohl zum
Wandschmuck des Theoderichgrabes gehoert haben kann.
[Illustration: Bild 18. Saeulenkapitell im Museum zu Ravenna.]
Der an der Ostseite befindliche Nischenausbau ist aussen (Bild 19), wie
die Einarbeitungen darueber an der Wand beweisen, von demselben Bogenpaar
bedeckt und bekroent gewesen wie die Nischen an den uebrigen Waenden und
dieses Bogenpaar muss natuerlich in seiner Vorsprungtiefe mit der 84 cm
betragenden Vorsprungtiefe der Nische ueberein gestimmt haben. Die an den
beiden Ecken der Nische angearbeiteten Rundstaebe von 20 cm Durchmesser
koennen spaetere Zutaten sein, koennen aber auch die beiden aeusseren der vor
den uebrigen Waenden stehenden drei Saeulen haben andeuten sollen (Bild 20).
Nimmt man nun die Vorsprungstiefe der Verdachungen an den uebrigen Waenden,
wie es natuerlich ist, ebenfalls wie an der Ostmauer mit 84 cm an, so
verliert das Bauwerk dadurch in seiner urspruenglichen fertigen Gestalt
(Bild 21) einen schweren aesthetischen Mangel, den es heute hat, und der
darin liegt, dass fuer den Blick von Norden oder Sueden das Vortreten des
Nischenbaues an der oberen Ostwand eine haessliche Stoerung der sonst von
unten an streng symmetrischen Silhouette des Grabmals ist.
[Illustration: Bild 19. Die Ostseite des oberen Zehnecks. Jetziger
Zustand.]
[Illustration: Bild 20. Die Ostseite des oberen Zehnecks.
Urspruenglicher Zustand.]
[Illustration: Bild 21. Das Theoderich-Grabmal von Sueden gesehen.
Urspruengliche symmetrische Umrisslinie.]
Die Ausbildung der Tuer an der Westwand des oberen Zehnecks (Bild 22)
scheint bisher in ihrem jetzigen Zustand immer fuer vollstaendig erhalten
angesehen worden zu sein, und man hat die beiden rechteckigen
Einbindungsloecher unmittelbar neben ihrem Sturz noch weniger zu erklaeren
gewusst, wie die uebrigen Einarbeitungen. Nach
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