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tzendes geborgen hat, und das kann wohl nur die Leiche des grossen Koenigs selber mit seinen Waffen und Kleinodien gewesen sein, was denn auch die einstige Zerstoerung gerade dieses Bauteiles erklaeren wuerde. So ist also durch zwingende technische Gruende, die ein jeder, der beobachten kann, am Denkmal selbst nachpruefen mag, erwiesen, dass die Anordnung dieser Nische dieselbe war, wie noch 288 Jahre spaeter die des Grabes Karls des Grossen in Aachen, ein vermauerter ueberwoelbter Raum. Ein Augenzeuge der von Otto III. im Jahre 1000 vorgenommenen Graboeffnung, sein "protospatarius et comes sacri palatii" Otto von Lomello(9) wie auch der Chronist Thietmar von Merseburg(10) berichten, dass die Leiche Karls in einem vermauerten ueberwoelbten Raum nicht in einem Sarkophag liegend, sondern auf einem Stuhle sitzend gefunden wurde. Auch fuer Theoderich wird man danach also keinen Sarkophag in der nur 1,90 m breiten Nische anzunehmen haben, sondern den toten Koenig im vollen Schmuck seiner Waffen auf einem Stuhle thronend, vielleicht in halb sitzender halb liegender Stellung. [Illustration: Bild 24. Grundriss des Obergeschosses, rekonstruiert von Bruno Schulz.] [Illustration: Bild 25. Die Nische in der Ostwand des Obergeschosses, Innenansicht und Schnitt. In den Hoehen a, b, c, d und bei e und f eiserne Haften.] So erklaeren sich alle am Grabmal des grossen Koenigs vorhandenen Formen und Spuren vorhandener Formen zwanglos technisch in Uebereinstimmung mit der uns sonst bekannten Entwicklung, die Art der Bestattung als rein germanisch, die Architekturformen aus den Traditionen der spaetroemischen Architektur, wie sie zur Zeit der Erbauung des Grabmals noch lebendig waren; und so zeigt sich uns das Grab des grossen Gotenkoenigs als ein spaetes Denkmal, an dem die Gedanken der monumentalen roemischen Wanddekoration noch einmal in folgerichtiger, wuerdiger und praechtiger Weise Ausdruck gefunden haben. So stimmt auch sein Grab mit den Bestrebungen ueberein, die Theoderich waehrend der ganzen langen Zeit seiner Regierung verfolgt hat, die grossen roemischen Ueberlieferungen zu pflegen. Mit welchem Eifer der Koenig gerade die Architektur seiner roemischen Vorgaenger pflegt und nachahmt, fuer die er "persoenlich grosses Interesse und Bewunderung hegt (er sagt, die Betrachtung derselben sei seine liebste Erholung von den Sorgen der Regierung, Cass. Var. VIII, 15(11))", zeigen viele Stellen in seinen Briefen, am deutlich
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