3. Tuer am sogen. Aeskulaptempel in Spalato.]
Vom Inneren des Bauwerkes hat besonders der obere runde Innenraum mit der
nach Osten gerichteten Nische Interesse. In diesem Raum (Bild 24) muss der
grosse Gotenkoenig bestattet gewesen sein. Seine Wand ist einst mit
Marmor-Inkrustation versehen gewesen, wie Isabelle(8) richtig gesehen hat.
Das zeigt erstens die Flaechenbeschaffenheit der Wand. Fein gespitzte und
von einem Saumschlag umzogene Quaderflaechen gelten bei Innenraeumen dieser
Zeit nicht, wie Durm meint, fuer fertig gearbeitet und fuer die Ansicht
bestimmt. Dann aber beweisen es auch die in ziemlich regelmaessiger
Anordnung noch vorhandenen mit Blei verstemmten Eisenpfloecke. Von diesen
laeuft eine horizontale Reihe besonders starker, in Hoehe von ca. 53 cm ueber
dem Fussboden um den Raum herum 5 zwei Reihen schwaecherer Eisen sitzen in
den Fugen 1,77 m und 2,64 m ueber dem Fussboden und eine vierte Reihe in
der Fuge unter der oben herumlaufenden gesimsartig vortretenden Schicht.
Mit dem einstigen Vorhandengewesensein einer Inkrustation stimmt es auch
ueberein, dass jene obere Schicht (Bild 25) ohne Unterglied mit
horizontaler Unterflaeche 10 cm vor die Wandflaeche vortritt, und dass auch
das an dem Schlussteine des Bogens ueber der Nische gearbeitete Kreuz von
nur 61 cm Hoehe die fuer diese Groesse ungeheuerliche Reliefstaerke von 15 cm
hat, sowie dass an dem unteren Kreuzarm noch die Reste von zwei seitlich
eingetriebenen Eisenhaftern sichtbar sind, von denen der eine spaeter das
Absplittern eines Teiles des Kreuzes veranlasst hat. An den Innenflaechen
der Nische fehlen die Eisenhafter, sie war also nicht inkrustiert. Ebenso
fehlen sie an der Kante, die die Wand des Raumes mit den Nischenwandungen
bildet, woraus hervorgeht, dass die Inkrustation weder um diese Kante
herumging noch an ihr aufgehoert hat, d.h., dass die Inkrustation ueber die
vorhandene Nische weglief, die dazu vorn zugemauert gewesen sein muss.
Diese Nische kann deshalb also nicht zur Altarnische bestimmt gewesen
sein, wie bisher stets angenommen worden ist. Gegen diese Annahme spricht
auch ausserdem die mit 1,90 m im Scheitel des Bogens nur sehr geringe Hoehe
der Nische, der Umstand, dass das Fenster in der Nische eine spaetere Zutat
ist, und dass der Fussboden der Nische 13 cm tiefer liegt als der jetzige
Fussboden des Raumes, dessen Hoehenlage der des alten Fussbodens
entsprochen haben wird, weil er buendig mit dem inneren Teil der durch die
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