FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182  
183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   194   195   196   197   198   199   200   201   202   203   204   205   206   207   >>   >|  
lag sie in des Grafen Armen, fuehlte sie seine Lippen auf ihren Lippen und--"_Solch_ ein Kuss, das ist ein Kuss!" Und nun bat der arme Suender um Verzeihung; er sagte ihr, wie ihn die Graefin so eifersuechtig gemacht hatte, wie er geglaubt habe, der Rittmeister mache aeltere Rechte geltend, wie er in der Verzweiflung der Graefin die Cour gemacht, wie er--nun, er hatte sich stark versuendigt, aber sie liess ihn nicht weiter reden; mit dem ersten Wort seiner Reue war ja auch ihr Kummer verschwunden. Sie legte ihm das weiche, zarte Flaumenhaendchen auf den Mund und wisperte ihm erroetend zu, dass sie alles vergeben und vergessen wolle; und jetzt ging es von neuem los. Da wollte er erstens ein kleines Kuesschen zum Zeichen der Vergebung, dann den groesseren Versoehnungskuss, dann einen langen dito, dass sie ihm nimmer boes sei, dann einen noch laengeren, dass sie ganz gewiss nimmer zuerne, dann den ganz ellenlangen zur Erlaubnis, dass er morgen zum Papa gehe und um sie anhalte. "Aber Kinder, es wird spaet," sprach endlich schon zum drittenmal der alte Herr und tippte Ida auf das Aermchen, das den reuevollen Geliebten umschlungen hielt, dass sie erschrocken und ueber und ueber bepurpurt aufsprang und nicht wusste, wohin sie sehen sollte; denn an diesen Zeugen hatte sie in ihrer Seligkeit gar nicht mehr gedacht.--"Kinder, es wird spaet, und die Bilder koennten alle schon zehnmal gezeigt sein; wir muessen hinunter zur Gesellschaft." "Nur ich nicht," bat Martiniz; "mir graut, vom Himmel, in dem ich war, herabzusteigen in einen nuechternen irdischen Tee." Es wurde ihm zugestanden, aber unter der Bedingung, dass er morgen recht bald kommen solle. Ladenstein versprach, ihn selbst hinueber zu spedieren, und trieb immer wieder zum Aufbruch. Nun, so unbarmherzig konnte er doch nicht sein, den allereinzigen Gutenachtkuss musste er gestatten. Er wuerde in zwoelf kleine Portionen verteilt und nach alter Vorschrift eingegeben, und jetzt endlich trennte man sich. Idchen war es ganz schwindlig zu Mut; tausend Gedanken stiegen in ihr auf und nieder; sie hatten gar nicht alle recht Platz in dem Koepfchen und draengten und trieben sich daher wirbelnd um und um. Nur _eines_ war ihr recht klar und deutlich, dass sie recht gluecklich, unendlich glueckselig sei, dass er sie gek-- Sie erroetete vor dem Gedanken, und dennoch spitzte sie das Maeulchen und probierte es noch einmal im Geiste, wie sie es gemacht hatten, dass es so wundersuess
PREV.   NEXT  
|<   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182  
183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   194   195   196   197   198   199   200   201   202   203   204   205   206   207   >>   >|  



Top keywords:

gemacht

 

hatten

 

Gedanken

 

morgen

 

nimmer

 

Kinder

 

endlich

 

Lippen

 

Graefin

 

Ladenstein


kommen

 

Bedingung

 

zugestanden

 
Grafen
 

hinueber

 

Aufbruch

 
unbarmherzig
 
konnte
 

wieder

 

selbst


spedieren

 

versprach

 
muessen
 

hinunter

 

Gesellschaft

 

gezeigt

 

gedacht

 

Bilder

 

koennten

 

zehnmal


fuehlte

 

nuechternen

 

irdischen

 

herabzusteigen

 

Himmel

 

Martiniz

 

allereinzigen

 

deutlich

 

gluecklich

 

unendlich


wirbelnd

 

Koepfchen

 

draengten

 
trieben
 

glueckselig

 

einmal

 

Geiste

 

wundersuess

 
probierte
 
Maeulchen