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in gutes, sondern viel grosser, boeser Laster und viel Arges eingefuehrt habe. Es hat auch einer von [den] Paepsten, Pius II., selbst, wie seine Historie anzeigt, diese Worte oft geredet und von sich schreiben lassen: es moege wohl etliche Ursachen haben, warum den Geistlichen die Ehe verboten sei; es habe aber viel hoehere, groesere und wichtigere Ursachen, warum man ihnen die Ehe solle wieder frei lassen. Ungezweifelt, es hat Papst Pius, als ein verstaendiger, weiser Mann, dies Wort aus grossem Bedenken geredet. Derhalben wollen wir uns in Untertaenigkeit zu Kaiserlicher Majestaet vertroesten, dass Ihre Majestaet, als ein christlicher, hochloeblicher Kaiser, gnaediglich beherzigen werde, dass jetzund in [den] letzten Zeiten und Tagen, von welchen die Schrift meldet, die Welt immer je aerger und die Menschen gebrechlicher und schwaecher werden. Derhalben wohl hochnoetig, nuetzlich und christlich ist, diese fleissige Einsehung zu tun, damit, wo der Ehestand verboten, nicht aergere und schaendlichere Unzucht und Laster in deutschen Landen moechten einreissen. Denn es wird je diese Sache niemand weislicher oder besser aendern oder machen koennen denn gott selbst, welcher den Ehestand, menschlicher Gebrechlichkeit zu helfen und Unzucht zu wehren, eingesetzt hat. So sagen die alten Canones auch, man muesse zuzeiten den Schaerfe und rigorem lindern und nachlassen um menschlicher Schwachheit willen, und [um] Aergeres zu verhueten und zu meiden. Nun waere das in diesem Fall auch wohl christlich und ganz hoch vonnoeten. Was kann auch der Priester und der Geistlichen Ehestand gemeiner christlicher kirche nachteilig sein, sonderlich der Pfarrherren und anderer, die der Kirche dienen sollen? Es wuerde wohl kuenftig an Priestern und Pfarrherren mangeln, so dies harte Verbot des Ehestandes laenger waehren sollte. So nun dieses, naemlich dass die Priester und Geistlichen moegen ehelich werden, gegruendet ist auf das gottliche Wort und Gebot, dazu die Historien beweisen, dass die Priester ehelich gewesen, so auch das Geluebde der Keuschheit so viele haezzliche, unchristliche Aergernisse, so viel Ehebruch, schreckliche, ungehoerete Unzucht und greuliche Laster hat angerichtet, dass auch etliche unter Tumherren, [*auch etliche] Kurtisane zu Rom solches ost selbst bekannt und klaeglich angezogen, wie solche Laster im Clero zu greulich und uebermacht [masslos seien, und] gottes Zorn wuerde erregt werden: so ist's je erbaermli
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