FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73  
>>  
u erzaehlen. so lehrt auch die Glossa in Decretis, De Poenitentia, distinct. 5, cap. Consideret, dass die Beichte nicht durch die Schrift geboten sondern durch die Kirche eingesetzt sei. Doch wird durch die Prediger dieses Teils fleissig gelehrt, dass die Beichte von wegen der Absolution, welche das Haupstueck und das Vornehmste darin ist, zum Trost der erschrockenen Gewissen, dazu um etlicher anderer Ursachen willen zu erhalten sei. Der XXVI. Artikel. Vom Unterschied der Speise. Vorzeiten hat man also gelehrt, gepredigt und geschrieben, dass Unterschied der Speisen und dergleichen Traditionen, von Menschen eingesetzt, dazu dienen, dass man dadurch Gnade verdiene und fuer die Suende genugtue. Aus diesem Grunde hat man taeglich neue Fasten, neue Zeremonien, neue Orden und dergleichen erdacht und auf solches heftig und hart getrieben, als waeren solche Dinge noetige Gottesdienste, dadurch man Gnade verdiene, so man's halte, und grosse Suende geschehe, so man's nicht halte. Daraus sind viel schaedliche Irrtuemer in der Kirche erfolgt. Erstlich ist dadurch die Gnade Christi und die Lehre vom Glauben verdunkelt, welche uns das Evangelium mit grossem Ernst vorhaelt und treibt hart darauf, dass man das Verdienst Christi hoch und teuer achte und wisse, dass glauben an Christum hoch und weit ueber alle Werke zu setzen sei. Derhalben hat St. Paulus heftig wider das Gesetz Mosis und menschliche Traditionen gefochten, dass wir lernen sollen, dass wir vor Gott nicht fromm werden aus unsern Werken, sondern allein durch den Glauben an Christum, dass wir Gnade erlangen um Christus' willen. Solche Lehre ist schier gang erloschen dadurch, dass man gelehrt, Gnade zu verdienen mit Gesetzen, Fasten, Unterschied der Speisen, Kleidern usw. Zum andern haben auch solche Traditionen Gottes Gebot verdunkelt: denn mann setzte diese Traditionen weit ueber Gottes Gebot. Dies hielt man allein fuer christliches Leben, wer die Feier also hielt, also betete, also fastete, also gekleidet war; das nannte man geistliches, christliches Leben. Daneben hielt man andere, noetige gute Werke fuer ein weltliches, ungeistliches Wesen, naemlich die, so jeder nach seinem Beruf zu tun schuldig ist, als dass der Hausvater arbeitet, Weib und Kind zu ernaehren und zu Gottesfurcht aufzuziehen, die Hausmutter Kinder gebiert und wartet ihrer, ein Fuerst und Obrigkeit Land und Leute regiert usw. Solche Werke, von Gott geboten, mussten ein weltliches und unvol
PREV.   NEXT  
|<   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73  
>>  



Top keywords:

dadurch

 
Traditionen
 
Unterschied
 

gelehrt

 
Fasten
 
verdiene
 
christliches
 

Suende

 

dergleichen

 

solche


allein
 

verdunkelt

 

Glauben

 

Christum

 
Christi
 
heftig
 

Gottes

 

noetige

 

Solche

 
Speisen

Beichte
 

willen

 

weltliches

 

welche

 
Kirche
 

geboten

 

eingesetzt

 
sondern
 

Kinder

 
gebiert

Werken
 

wartet

 

Hausmutter

 

erloschen

 

verdienen

 
schier
 

Christus

 

Fuerst

 

erlangen

 
werden

mussten

 

regiert

 

menschliche

 

Gesetz

 
gefochten
 

lernen

 

Gesetzen

 
Obrigkeit
 

sollen

 

unsern