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Werke tun und unsers Berufs warten. Darin steht die rechte Vollkommenheit und der rechte Gottesdienst, nicht im Betteln oder in einer schwarzen oder grauen Kappe usw. Uber das gemeine Volk fasst viel schaedlich Meinungen aus falschem Lob des Klosterlebens. So sie es hoeren, dass man den ledigen Stand ohne alle Massen lobt, folgt, dass es mit beschwertem Gewissen im Ehestand ist. Denn daraus, so der gemeine Mann hoert, dass die Bettler allein sollen vollkommen sein, kann er nicht wissen, dass er ohne Suende Gueter haben und hantieren moege. So das Volk hoert, es sei nur ein Rat, nicht Rache ueben, folgt, dass etliche vermeinen, es sei nicht Suende, ausserhalb des Amtes Rache zu ueben. Etliche meinen, Rache gezieme den Christen gar nicht, auch nicht der Obrigkeit. Man liest auch der Exempel viele, dass etlich Weib und Kind, auch ihr Regiment verlassen und sich in Kloester gesteckt haben. Dasselbe, haben sie gesagt, heisst aus der Welt fliehen und ein solch Leben suchen, das Gott bass [besser] gefiele denn der andern Leben. Sie haben auch nicht koennen wissen, dass man Gott dienen soll in den Geboten, die er gegeben hat, und nicht in den Geboten, die von Menschen erdichtet sind. Nun ist je das ein guter und vollkommener Stand des Lebens, welcher Gottes Gebot fuer sich hat; das aber ist ein gefaehrlicher Stand des Lebens, der Gottes Gebot nicht fuere sich hat. Von solchen Sachen ist vonnoeten gewesen, den Leuten guten Bericht zu tun. Es hat auch Gerson in Vorzeiten den Irrtum der Moenche von der Vollkommmenheit gestraft und zieht an, dass bei seinen Zeiten dieses eine neue Rede gewesen sei, dass das Klosterleben ein Stand der Vollkommenheit sein solle. So viel gottlose Meinungen und Irrtuemer kleben in den Klosterbeluebden: dass sie sollen rechtfertigen und fromm vor Gott machen, dass sie die christliche Vollkommenheit sein sollen, dass damit beide des Evangeliums Raete und Gebote halte, dass sie haben die uebermass der Werke [*dass sie haben die Uebermasswerke], die man Gott nicht schuldig sei. Dieweil denn solches alles falsch, eitel und erdictet ist, so macht es auch die Klostergeluebde nichtig und unbuendig. Der XXVIII. Artikel. Von der Bischoefe Gewalt. Von der Bischoefe Gewalt ist vorzeiten viel und mancherlei geschrieben und haben etliche ungeschicklich die Gewalt der Bischoefe und das weltlich Schwert untereinander gemengt, und sind aus diesem unordentlichen Gemenge sehr grosse Kriege, Aufruhre und
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