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Empoerungen erfolgt, aus dem, dass die Bischoefe im Schein ihrer Gewalt, die ihnen von Christo gegeben, nicht allein neue Gottes dienste angerichtet haben und mit Vorbehaltung etlicher Faelle und mit gewaltsamen Bann die Gewissen beschwert, sondern auch sich unterwunden [haben], Kaiser und Koenige zu setzen un [zu] entsetzen ihres Gefallens, welchen Frevel auch lange Zeit hiervor gelehrte und gottesfuerchtige Leute in der christenheit gestraft habent. Derhalben die Unsern zu[m] Trost der Gewissen gezwungen sind worden, den Unterschied der Geistlichen und weltlichten Gewalt, Schwerts und Regiments anzuzeigen, und haben gelehrt, dass man beide Regimente und Gewalten um Gottes Gebots willen mit aller Andacht ehren und wohl halten solle als zwei hoechste Gaben Gottes auf Erden. Nun lehren die Unsern also, dass die Gewalt der Schluessel oder der Bischoefe sei laut des Evangeliums eine Gewalt und Befehl Gottes, das Evangelium zu predigen, die Suende zu vergeben und zu behalten und die Sakramente zu reichen und zu handeln. Denn Christus hat die Apostel mit dem Befehl ausgesandt Joh. 20, 21 ff.: "Gleichwie mich mein Vater gesandt hat, also sende ich euch auch. Nehmet hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Suenden erlassen werdet, denen sollen sie erlassen sein, und denen ihr sie vorbehalten werdet, denen sollen sie vorbehalten sein." Dieselbe Gewalt der Schluessel oder Bischoefe uebt und treibt man allein mit der Lehre und Predigt Gottes Worts und mit Handreichung der Sakramente gegen viele oder einzelne Personen, danach der Beruf ist. Denn damit werden gegeben nicht leibliche, sondern ewige Dinge und Gueter, also naemlich ewige Gerechtigkeit, der Heilige Geist und das ewige Leben. Diese Gueter kann man anders nicht erlangen denn durch das Amt der Predigt und durch die Handreichung der heiligen Sakramente. Denn St. Paulus spricht Roemer. 1, 16: "Das Evangelium ist eine Kraft Gottes, selig zu machen alle, die daran glauben." Dieweil nun die Gewalt der Kirche oder Bischoefe ewige Gueter gibt und allein durch das Predigtamt geuebt und getrieben wird, so hindert sie die Polizei und das weltliche Regiment nichts ueberall. Denn das weltliche Regiment geht mit viel andern Sachen um denn das Evangelium; welche Gewalt schuetzt nicht die Seelen, sondern Leib und Gut wider aeusserliche Gewalt mit dem Schwert und leiblichen Poenen [Strafen]. Darum soll man die zwei Regimente, das geistliche und weltliche, nicht ineinanderme
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