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. Von der Beichte. Die Beichte ist durch die Prediger dieses Teils nicht abgetan. Denn diese Gewohnheit wird bei uns gehalten, das Sakrament nicht zu reichen denen, so nicht zuvor verhoert und absolviert sind. Dabei wird das Volk fleissig unterrichtet, wie troestlich das Wort der Absolution sei, wie hoch und teuer die Absolution zu achten; denn es sei nicht des gegenwaertigen Menschen Stimme oder Wort, sondern Gottes Wort, der da die Suende vergibt. Denn sie wird an Gottes Statt und aus Gottes Befehl gesprochen. Von diesem Befehl und Gewalt der Schluessel, wie troestlich, wie noetig sie sei den erschrockenen Gewissen, wird mit grossem Fleiss gelehrt; dazu, wie Gott fordert, dieser Absolution zu glauben, nicht weniger, denn so Gottes Stimme vom Himmel erschoelle, und uns dero [deren] froehlich troesten und wissen, dass wir durch solchen Glauben Vergebung der Suenden erlangen. Von diesen noetigen Stuecken haben vorzeiten die Prediger, so von der Beichte viel lehrten, nicht ein Woertlein geruehrt, sondern allein die Gewissen gemartert mit langer Erzaehlung der Suenden, mit Genugtun, mit Ablass, mit Wallfahrten und dergleichen. Und viele unserer Widersacher bekennen selbst, dass dieses Teils von rechter christlicher Busse schicklicher denn zuvor in langer Zeit geschrieben und gehandelt sei. Und wird von der Beichte also gelehrt, dass man niemand dringen soll, die Suende namhaftig zu erzahlen. Denn solches ist unmoeglich, wie der Psalm 19, 13 spricht: "Wer kennt die Missetat?" Und Jeremias 17, 9 spricht: "Des Menschen Herz ist so arg, dass man es nicht auslernen kann." Die elende menschliche Natur steckt also tief in Suenden, dass sie dieselbe nicht alle sehen oder kennen kann, und sollten wir allein von denen absolviert werden, die wir zaehlen koennen, waere uns wenig geholfen. Derhalben ist nicht not, die Leute zu dringen, die Suende namhaftig zu erzaehlen. Also haben auch die Vaeter gehalten, wie man findet distinct. 1, De Poenitentia, da die Worte Chrysostomi angezogen werden: "Ich sage nicht, dass du dich selbst sollst oeffentlich dargeben, noch bei einem andern dich selbst verklagen oder schuldig geben, sondern gehorche dem Propheten, welcher spricht: Offenbare dem Herrn deine Wege, Ps. 37,5. Derhalben beichte Gott dem Herrn, dem wahrhaftigen Richter, neben deinem Gebet; nicht sage deine Suende mit der Zunge, sondern in deinem Gewissen." Hier sieht man klar, dass Chrysostomus nicht zwingt, die Suende namhaftig z
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