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Baeume, deren Milch Cautschuc gibt.] eine neue, durch ihre schoene Faerbung
ausgezeichnete Froschart. Der Bauch war gelb, Ruecken und Kopf schoen
sammtartig purpurfarb; ein einziger ganz schmaler weisser Streif lief von
der Spitze des Mauls zu den Hinterbeinen. Der Frosch war zwei Zoll lang,
nahe verwandt der _Rana tinctoria_, deren Blut (wie man behauptet), wenn
man es Papagaien da, wo man ihnen Federn ausgerauft, in die Haut einreibt,
macht, dass die neuen gelben oder rothen Federn scheckigt werden. Den Weg
entlang zeigten uns die Indianer etwas, was hier zu Land allerdings sehr
merkwuerdig ist, Raederspuren im Gestein. Sie sprachen, wie von einem
unbekannten Geschoepf, von den Thieren mit grossen Hoernern, welche zur Zeit
der Grenzexpedition die Fahrzeuge durch das Thal des Keri vom Rio Toparo
zum Rio Cameji gezogen, um die Katarakten zu umgehen und die Muehe des
Umladens zu ersparen. Ich glaube, diese armen Einwohner von Maypures
wunderten sich jetzt beim Anblick eines Ochsen von castilischer Race, wie
die Roemer ueber die _'lucanischen Ochsen'_ (die Elephanten im Heere des
Pyrrhus).
Wenn man durch das Thal des Keri einen Canal zoege, der die kleinen Fluesse
Cameji und Toparo vereinigte, brauchten die Piroguen nicht mehr durch die
Raudales zu gehen. Auf diesem ganz einfachen Gedanken beruht der Plan, den
ich im ersten Entwurf durch den Generalcapitaen von Caracas, Guevara
Basconzelos, der spanischen Regierung habe vorlegen lassen. Beim Katarakt
von Maypures sind die Bodenverhaeltnisse so guenstig, wie man sie bei Atures
vergeblich suchte. Der Canal wuerde 2850 oder 1360 Toisen lang, je nachdem
man ihn nahe an der Muendung der beiden Fluesschen oder weiter ihren Quellen
zu anfangen liesse. Das Terrain scheint im Durchschnitt von Sued Sued Ost
nach Nord Nord West um 6--7 Toisen zu fallen, und im Thal des Keri ist der
Boden ganz eben, mit Ausnahme eines kleinen Kamms oder einer
Wasserscheide, welche im Parallel der Kirche von Maypures die beiden
Nebenfluesse des Stromes nach entgegengesetzten Seiten laufen laesst. Die
Ausfuehrung dieses Plans waere durchaus nicht kostspielig, da die Landenge
groesstentheils aus angeschwemmtem Boden besteht, und Pulver haette man dabei
gar nicht noethig. Dieser Canal, der nicht ueber zehn Fuss breit zu seyn
brauchte, waere als ein schiffbarer Arm des Orinoco zu betrachten. Es
beduerfte keiner Schleusse, und die Fahrzeuge, die in den obern Orinoco
gehen, wuerden nicht mehr wie je
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