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es Amazonenstroms erhebt sich alle Tage, zwei Stunden nach der Culmination der Sonne, ein sehr starker Wind. Derselbe weht immer gegen die Stroemung und wird nur im Flussbett selbst gespuert. Unterhalb San Borja ist es ein Ostwind; in Tomependa fand ich ihn zwischen Nord und Nord Nord Ost. Es ist immer die Brise, der von der Umdrehung der Erde herruehrende Wind, der aber durch kleine oertliche Verhaeltnisse bald diese, bald jene Richtung bekommt. Mit diesem bestaendigen Wind segelt man von Gran Para bis Tefe, 750 Meilen weit, den Amazonenstrom hinauf. In der Provinz Jaen de Bracamoros, am Fuss des Westabhangs der Cordilleren, tritt dieser vom atlantischen Meere herkommende Wind zuweilen als ein eigentlicher Sturm auf. Wenn man auf das Flussufer zugeht, kann man sich kaum auf den Beinen halten; so auffallend anders sind die Verhaeltnisse am obern Orinoco und am obern Amazonenstrom. Sehr wahrscheinlich ist es diesem bestaendig wehenden Winde zuzuschreiben, dass der Amazonenstrom so viel gesunder ist. In der stockenden Luft am obern Orinoco sind die chemischen Affinitaeten eingreifender und es entwickeln sich mehr schaedliche Miasmen. Die bewaldeten Ufer des Amazonenstroms waeren eben so ungesund, wenn nicht der Fluss, gleich dem Niger, seiner ungeheuren Laenge nach von West nach Ost, also in der Richtung der Passatwinde, gerade fortliefe. Das Thal des Amazonenstroms ist nur an seinem westlichen Ende, wo es der Cordillere der Anden nahe rueckt, geschlossen. Gegen Ost, wo der Seewind auf den neuen Continent trifft, erhebt sich das Gestade kaum ein paar Fuss ueber den Spiegel des atlantischen Meeres. Der obere Orinoco laeuft Anfangs von Ost nach West, und dann von Nord nach Sued. Da wo sein Lauf dem des Amazonenstroms ziemlich parallel ist, liegt zwischen ihm und dem atlantischen Meer ein sehr gebirgiges Land, der Gebirgsstock der Parime und des hollaendischen und franzoesischen Guyana, und laesst den Rotationswind nicht nach Esmeralda kommen; erst vom Einfluss des Apure an, von wo der untere Orinoco von West nach Ost ueber eine weite, dem atlantischen Meer zu offene Ebene laeuft, faengt der Wind an kraeftig aufzutreten; dieses Stromstueck ist daher auch nicht so ungesund als der obere Orinoco. Als dritten Vergleichungspunkt fuehre ich das Thal des Magdalenenstromes an. Derselbe behaelt, wie der Amazonenstrom, immer dieselbe Richtung, aber sie ist unguenstig, weil sie nicht mit der des Seewinds zusammenfaellt, sondern von
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