rken Stroemung, des
Mangels an Lebensmitteln und der Moskitos gemieden wird. Fuer franzoesische
Leser fuehre ich hier ein Beispiel aus der hydrographischen Karte
Frankreichs an. Wer von Nevers an der Loire nach Montereau an der Seine
will, koennte, statt auf dem Canal von Orleans zu fahren, der, wie der
Cassiquiare, zwei Flusssysteme verbindet, von den Zufluessen der Loire zu
denen der Seine sein Fahrzeug tragen lassen; er koennte die Nievre
hinauffahren, ueber eine Landenge beim Dorfe Menou gehen und sofort die
Yonne hinab in die Seine gelangen.
Wir werden bald sehen, welche Vortheile es haette, wenn man ueber den
sumpfigten Landstrich zwischen dem Tuamini und dem Pimichin einen Canal
zoege. Kaeme dieser Plan einmal zur Ausfuehrung, so haette die Fahrt vom Fort
San Carlos nach Angostura, der Hauptstadt von Guyana, nur noch den Rio
Negro herauf bis zur Mission Maroa einige Schwierigkeit; von da ginge es
auf dem Tuamini, dem Temi, Atabapo und Orinoco abwaerts. Ueber den
Cassiquiare ist der Weg von San Carlos nach San Fernando am Atabapo weit
unangenehmer und um die Haelfte laenger als ueber Javita und den Cano
Pimichin. Auf diesem Landstrich, in den zur Zeit der Grenzexpedition kein
astronomisches Werkzeug gekommen war, habe ich mit Louis Berthouds
Chronometer und durch Meridianhoehen von Gestirnen Laenge und Breite von San
Balthasar am Atabapo, Javita, San Carlos am Rio Negro, des Felsen
Culimacari und der Mission Esmeralda bestimmt; die von mir entworfene
Karte hat somit die Zweifel ueber die gegenseitigen Entfernungen der
christlichen Niederlassungen gehoben. Wenn es keinen andern Weg gibt, als
auf vielgekruemmten, verschlungenen Gewaessern, wenn in dichten Waeldern nur
kleine Doerfer stecken, wenn auf voellig ebenem Lande kein Berg, kein
erhabener Gegenstand von zwei Punkten zugleich sichtbar ist, kann man nur
am Himmel lesen, wo man sich auf Erden befindet. In den wildesten Laendern
der heissen Zone fuehlt man mehr als anderswo das Beduerfniss astronomischer
Beobachtungen. Dieselben sind dort nicht allein nuetzliche Huelfsmittel, um
Karten zu vollenden und zu verbessern: sie sind vielmehr zur Aufnahme des
Terrains von vorne herein unerlaesslich.
Der Missionaer von San Fernando, bei dem wir zwei Tage verweilten, fuehrt
den Titel eines Praesidenten der Missionen am Orinoco. Die sechs und
zwanzig Ordensgeistlichen, die am Rio Negro, Cassiquiare, Atabapo, Caura
und Orinoco leben, stehen unter ihm und er seinerseits st
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