send eifrig zugehoert,
Rief lachend aus: "Bist du von Sinnen?
Ja, bist so voellig du betoert?
An solch unmoegliches Beginnen
Denkt nur ein ausgemachter Narr."
"Nein, Mutter," sprach er, "nein, du irrst;
Zwar wusst' ich, dass du lachen wirst;
Doch mein Entschluss ist fest und starr.
Und ob du zehnmal sagst, entglitten
Sei mir mein saemtlicher Verstand,
Es bleibt dabei, den Sultan bitten
Will ich um seiner Tochter Hand."
"Mein Sohn," begann die Mutter ernst,
"Damit du recht erwaegen lernst,
Wie kindisch deine Reden sind,
Antworte mir: Wer soll es wagen
Ihm diese Bitte vorzutragen?"
"Du selbst!" rief Aladdin geschwind.
"Ich? Gott behuete mich davor!
Schon der Gedanke macht mich beben!
Wie duerftest du dein Aug' erheben
Zu einem Sultanskind empor?
Hast du vergessen, dass ein Schneider
Bescheidnen Rangs dein Vater war,
All deine Ahnen Hungerleider?
Und ist, so frag' ich, nicht sogar
Fuer unsres Herrschers Schwiegersohn
Ein Prinz noch von zu niedrem Stande,
Falls er in seinem Heimatlande
Nicht Aussicht hat auf einen Thron?"
Sie predigte nur tauben Ohren.
"Nenn's Wahnwitz, nenn' es Eigensinn;
Ich hab' es mir einmal geschworen,
Und nichts erschuettert mich darin.
Solange mich des Himmels Bau
Nicht krachend unter seinen Lasten
Begraebt, werd' ich nicht ruhn und rasten,
Bis die Prinzessin meine Frau.
Ja, wenn du mich nicht elend sterben
Willst sehn bereits am heut'gen Tag,
Dann musst du, kost' es, was es mag,
In meinem Namen um sie werben."
[Illustration: Ein Herold verkuendet das Nahen der Prinzessin]
Die Mutter wurde hoechst verlegen.
Ihn zum Verzicht auf seinen Plan
Durch Ueberredung zu bewegen,
Schien hoffnungslos bei solchem Wahn.
Nochmals versuchte sie's mit Guete:
"Gott weiss, dass fuer mein armes Teil
Ich allezeit mich um dein Heil
Mit meiner ganzen Kraft bemuehte.
Fuer dich vollbraecht' ich schlimmsten Falles
Die schwerste Tat aus eignem Trieb;
Denn wahrlich, ihrem Kind zulieb
Tut eine Mutter freudig alles.
Ja, wenn ein Maedchen dir gefiele,
zu vornehm weder noch zu reich,
Nicht saeumen wuerd' ich, sondern gleich
Dir ebnen deinen Weg zum Ziele,
In deinem Namen um sie frei'n
Und meinen Segen dir verleihn.
Doch nimm nur an von ungefaehr,
Dass ich dir deinen Willen taete,
Verwegen vor den Sultan traete
Mit solchem frevelnden Begehr--
Wuerd' ueberhaupt ich vorgelassen?
Wuerd' augenblicklich nach Gebuehr
Nicht einer mich beim Arme fassen
Und mich befoerdern vor die Tuer?
Nimm aber an, d
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