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Ans Werk!"
Der Geist entschwebte sausend,
Und alles war im Nu zur Stell'.
Den Sklavinnen gab Aladdin
Befehl, zur Mutter hinzueilen
Und ihr ein Staatskleid anzuziehn.
Das bare Gold liess er verteilen
An feine Sklaven, mit der Weisung,
Sie sollten's auf der ganzen Laenge
Des Wegs mit voller Hand zur Speisung
Der Armut werfen in die Menge.
Er stieg zu Pferd und zog inmitten
Des Trosses durch die Strassen hin.
Selbst Kennern kam nicht in den Sinn,
Dass er noch nie zuvor geritten,
Weil mit dem feinsten Ebenmass
Und Anstand er im Sattel sass.
[Illustration: Aladdin reitet zum Schloss des Sultans]
Vielkoepfig, massig, nicht zu zaehlen,
Lief wiederum das Volk herbei;
Betaeubend schwang aus allen Kehlen
Sich Beifallruf und Jubelschrei,
Besonders wenn, vom Sklaventross
Geschnellt, als ungewohnter Segen
So rechts wie links ein Hagelregen
Von goldnen Muenzen sich ergoss.
Wer war der Ritter hoch zu Ross?
Bei Namen konnt' ihn niemand nennen,
Nicht einmal einer unter zehn,
Die noch vor kurzem ihn gesehn,
Den alten Aladdin erkennen.
Er, juengst noch duerftig, unansehnlich,
Sah nun sich selber nicht mehr aehnlich;
Denn zu der Lampe Wunderkraeften
Gehoerte die geheime Macht,
Dem Glueckspilz, den sie hoch gebracht,
Auch aeussern Adel anzuheften.
So lag am Tage sonnenklar,
Dass all der Pracht, womit er prunkte,
Durch sein Verdienst er wuerdig war.
Er wurde rasch zum Mittelpunkte
Fuer jedes Auge; jauchzend hob
Zum Himmel ihn des Volkes Lob
Und goennte gern ihm dieser Erde
Vollkommenstes und reichstes Heil.
Bis zum Palasttor mittlerweil
Gelangt, stieg artig er vom Pferde.
Die Pfoertner bildeten zwei Reihen
Von Tor zu Tuer, um dem Empfang
Vermehrte Wuerde zu verleihen;
Durch diese schritt er sacht entlang,
Trat in den Saal und vor den Thron.
Der Sultan, seiner harrend schon,
War ueberrascht und hoechst erbaut
Sowohl von seiner Prachtentfaltung
Wie seinem Wuchs und seiner Haltung,
Schritt ihm entgegen, zog ihn traut,
Ihm wehrend, auf die Knie zu sinken,
An seine Vaterbrust und liess,
Indem er ihn willkommen hiess,
Ihn sitzen dicht zu seiner Linken.
"Erlauchter Fuerst," sprach Aladdin,
"Ich danke dir, dass mein Erkuehnen,
Statt es durch harten Spruch zu suehnen,
So nachsichtsvoll du mir verziehn.
Ich wuesste nichts, was mich entschuldigt,
Als dass mein Herz, von holdem Zwang
Besiegt, in willenlosem Drang
Der reizenden Prinzessin huldigt,
Und dass die Liebe, die gewaltsam
In meinem Inne
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