FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168  
169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   >>   >|  
fiel das weg. Wahrscheinlich war er schon zu gesund zu solch anstaendiger Behandlung. Jetzt musste er einfach arbeiten. Rueben abkloppen. Mit Maegden und alten Weibern zusammen. Scheusslich! Es war ein reines Wunder, wie man sich das als Kulturmensch gefallen liess. Dass man nicht einfach sagte: Rutscht mir den Buckel lang; ich reise ab! Solche Schweinerei, wie Rueben, die im Dreck liegen, abzukloppen, mache ich nicht mit! Man reiste aber nicht ab. Man wusste, dass sich die Kurverwaltung aus einer Abreise rein gar nichts machte, weil schon immer Hunderte darauf warteten, neu eingereiht zu werden. Alle Widerstandskraft verliert man bei dem Gedanken: sie brauchen dich nicht, du aber brauchst sie. Denn es war nicht zu leugnen, dass man hier absolut von Grund auf gesuender wurde. Also bis acht Uhr war er mit seinen Anwendungen fertig; dann musste er sich nach der kuehlen Abgiessung eine halbe Stunde lang warm laufen; dann durfte er eine halbe Stunde lang in irgendeinem bequemen Lehnstuhl des Kurhauses verpusten. Dann aber musste er unwiderruflich aufs Feld. Rueben abkloppen! Wenn nur inzwischen der elende Spruehregen aufhoerte. Ein einziger Trost war, dass bei solchem Wetter das Aepfelpfluecken vom nassen Baum auch kein Heidenspass war. Wie kaemen sonst gerade Friedrich Schiller, Mussolini und Fuhrmann Henschel dazu, dass sie ... Neid und Missgunst plagten ihn immer noch etwas; auch war er noch reichlich oft schlechter Laune. Das kam wahrscheinlich vom Magen. Aber es war doch schon zehnmal besser mit ihm als zu Hause. Wie hatte er da oft getobt und gekollert, mit dem Gerichtsdiener, mit den Angeklagten, mit den Zeugen, ja mit Weib und Kind. Die Fliege an der Wand aergerte ihn, das Klopfen des Regens ans Fenster regte ihn auf. Jetzt - wer diesen Dackel und diesen Vater Barthel vertrug, ohne tobsuechtig zu werden, musste schon sehr gesund sein. Bei seinem Spaziergange traf Gottfried seinen Freund Emanuel Geibel vom Sonnenhof. Das war der Mann, mit dem er sich am besten verstand, mit dem er wirklich befreundet war. Sie hatten sich eines Tages beim Pilzesuchen an einem Waldrande getroffen, jeder mit einem Koerbchen und einem Messer bewaffnet, hatten einander gegenuebergestanden und gelacht. Dann hatten sie sich einander vorbestellt: "Emanuel Geibel vom Sonnenhof - Gottfried Stumpe vom Forellenhof. Freut mich! Freut mich!" Und am sonnigen Waldrande gesessen und geschwatzt. Allmaehlich aber waren sie in zivilisierte
PREV.   NEXT  
|<   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168  
169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   >>   >|  



Top keywords:

musste

 

hatten

 

Rueben

 

Stunde

 
diesen
 

werden

 

seinen

 
Emanuel
 

Geibel

 
Gottfried

Sonnenhof

 
einander
 

gesund

 

einfach

 
abkloppen
 

Waldrande

 

Schiller

 

Friedrich

 

Gerichtsdiener

 

Zeugen


Angeklagten

 

gekollert

 

gerade

 
getobt
 

Fuhrmann

 

plagten

 
Missgunst
 

wahrscheinlich

 

schlechter

 

reichlich


Mussolini

 

besser

 

zehnmal

 

Henschel

 
getroffen
 

Pilzesuchen

 
Koerbchen
 

Messer

 

wirklich

 
befreundet

bewaffnet

 

gegenuebergestanden

 
geschwatzt
 

gesessen

 
Allmaehlich
 

zivilisierte

 
sonnigen
 
gelacht
 

vorbestellt

 
Stumpe