FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171  
172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   194   195   196   >>   >|  
n und Sekunden. Drinnen in der Heimat ist es besser, da duerfen einem nur eine Glocke oder der Grossknecht oder Mond und Sterne sagen, wie spaet es ist. Und dann das Geld, das bedrueckt mich am meisten. Was soll ich mit den paar Kroeten tun? Mir eine Burg des Gluecks davon bauen? Lieber Gott!" "Du wirst noch hoch hinauf kommen!" troestete ihn Gottfried. "Nein!" sagte Emanuel bitter. "Da drinnen, da ist es ja geboten, ueber das eigene Ich zu schweigen. Aber hier draussen auf der Landstrasse will ich mich dir gegenueber nicht verbergen. Ich hab Pech gehabt. Haett' gern studiert. Aber wie ich in der Unterprima war, starb der Vater. Da musste ich abgehen von der Schule. Wurde ein Subalternbeamter. Ich bin Sekretaer am Amtsgericht zu H." "Emanuel!" Gottfried rang die Haende ineinander. Ein Subalternbeamter! Dieser Ministerstuerzer! Dieser Liszt-Kritiker! Dieser gewaltige Umstuerzler von oben! Ein Sub - sein Duzbruder! Wenn das sein akademischer Stammtisch wuesste! "Emanuel!" Gottfried stand so verdattert da, dass in die weichen Zuege Emanuel Geibels wieder die essigsaure Schaerfe trat, die aber doch nur zu den resignierten Worten fuehrte: "Gottfried! Sie waren da drinnen Gottfried und ich Emanuel - wer wir draussen sind, braucht uns nicht mehr zu kuemmern, braucht Sie nicht zu genieren." "Ich bin Amtsgerichtsrat Dr. Stein", sagte Gottfried noch ganz benommen. "Dann erlaube ich mir, dem Herrn Amtsgerichtsrat eine weitere erfolgreiche Kur zu wuenschen", sagte Emanuel hoeflich, verneigte sich, ergriff seine kleine Handtasche und wollte gehen. Da aber hatte ihn Gottfried am Arm. "Nein, lieber Emanuel, wir bleiben Freunde - auch draussen -, verstehst du? Von dem bloedsinnigen Kastengeist bin ich im Ferienheim befreit worden." Emanuel setzte die Handtasche auf die Strasse. "Ich danke dir!" sagte er schlicht, aber in tiefer Freude. Sie schieden voneinander. Der Amtsgerichtsrat ging mit beklommenem Herzen, das jeder hat, der von einem Freunde Abschied nahm, nach dem Ruebenfelde. Da waren die Leute fleissig an der Arbeit. Nur Joachim Hans von Ziethen, der auch zum Rueben "abkloppen" kommandiert war, sprang in kuehnen Husarenspruengen ueber ein lustig brennendes Feldfeuerchen hinweg, um sich warm zu machen, in Wirklichkeit aber - wie der Amtsgerichtsrat mit neidischem Grimm bei sich feststellte -, um sich von der Arbeit zu druecken. Zehn Minuten spaeter sprang er mit ueber das Feuer, bis von ferne die
PREV.   NEXT  
|<   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171  
172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   194   195   196   >>   >|  



Top keywords:

Emanuel

 

Gottfried

 
Amtsgerichtsrat
 

draussen

 
Dieser
 

drinnen

 
Handtasche
 

braucht

 
Freunde
 

Subalternbeamter


sprang

 
Arbeit
 

druecken

 
kleine
 
wollte
 

verneigte

 

fleissig

 

ergriff

 

hoeflich

 

neidischem


Wirklichkeit
 

verstehst

 
bleiben
 
lieber
 

feststellte

 
wuenschen
 

spaeter

 

genieren

 

Minuten

 
kuemmern

weitere
 

erfolgreiche

 
erlaube
 

benommen

 

beklommenem

 
Herzen
 

kuehnen

 

Husarenspruengen

 

lustig

 

Ziethen


Rueben

 

abkloppen

 

kommandiert

 

Abschied

 

voneinander

 
brennendes
 

hinweg

 

Ferienheim

 

befreit

 
Kastengeist