FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   194   195   196   197   198   199   200   201   202   203  
204   205   206   207   208   209   210   211   212   213   214   215   216   217   218   >>  
r seine Sicherheit. Du hast fuer deine eigene Sicherheit gesorgt, die besten Bissen selbst gegessen, dem Kinde nicht einen Pfennig, nicht ein armseliges Spielzeug, nicht ein Wort oder einen Blick gegoennt. Der verkommenste Proletarier, der von zehn Mark, die er verdient, neun versaeuft und eine Mark seiner Familie gibt, ist ein besserer Vater, als du bist, denn du hast auch die zehnte Mark fuer dich genommen." "Die Mutter ...", aechzte Joachim. "Ja, die Mutter hat die sogenannten Erziehungsgelder gezahlt. Nebenbei gesagt, nicht nur von deinem, auch von meinem Erbteil. Ich wundere mich, dass ich so etwas sagen kann; aber alle Sentimentalitaet ist mir wahrscheinlich abhanden gekommen. Wir alle haben gefehlt, auch ich! Ich haette dir nicht nachlaufen, ich haette mich lieber um das Kind kuemmern sollen. Aber ich war ein unerfahrener, wehleidiger Geselle. Ich bin erst jetzt, da ich ein grosses Werk angefangen habe, dazu gekommen, die Dinge, die um mich her sind, klar und leidenschaftslos zu sehen und zu beurteilen. Wenn ich nun, Joachim, alles zusammenfasse, so bist du weder deiner Frau noch deinem Kinde gegenueber im Recht. Du hast dich bis jetzt unbarmherzig zurueckgehalten und bist ploetzlich brutal hervorgetreten, als deine neue Liebe scheiterte, als dich das von dir herbeigefuehrte Band, das Priesterhand schlang, hinderte, nach deinem Wohlgefallen jetzt ein neues zu schlingen. Was dich jetzt leitet, ist nicht Moral, sondern ist Wut, ist enttaeuschte Selbstsucht! Du kannst die Lage deines bis heute verleugneten Kindes nicht bessern; denn einen unfaehigeren Erzieher, als du bist, kann es nicht geben!" Joachim erhob sich. "Meinst du, dass ich mir diese Grobheiten gefallen lasse?" "Es sind nicht Grobheiten, es sind Wahrheiten, Joachim." "Willst du jetzt dieses Zimmer und dieses Haus verlassen?" "Nein, ich werde warten, bis die Mutter kommt." "So werde ich gehen; ich verschmaehe es, weiter mit dir zusammen zu sein." "Ganz in meinem Sinne. Ich verbiete dir aber, unser Ferienheim noch einmal zu betreten. Ausserdem ist es nach deinem brutalen Verhalten selbstverstaendlich, dass du als Arzt von uns entlassen bist." Er antwortete nicht mehr; er nahm Mantel und Hut und tappte die Treppe hinab. Ich konnte mir zunaechst ueber das, was ich gesprochen hatte, keine klare Rechenschaft geben. Ich hatte nur ein Gefuehl der Erleichterung, hatte mir einmal das Herz abraeumen gekonnt. Jetzt fiel unten die Haustuer z
PREV.   NEXT  
|<   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   194   195   196   197   198   199   200   201   202   203  
204   205   206   207   208   209   210   211   212   213   214   215   216   217   218   >>  



Top keywords:

Joachim

 

deinem

 
Mutter
 

dieses

 
meinem
 

einmal

 
Grobheiten
 

Sicherheit

 
haette
 

gekommen


schlingen

 
Priesterhand
 

Wahrheiten

 
warten
 
Zimmer
 

verlassen

 

Willst

 

Wohlgefallen

 

deines

 

verleugneten


Kindes
 

kannst

 
sondern
 
enttaeuschte
 

Selbstsucht

 
bessern
 

unfaehigeren

 

Meinst

 

gefallen

 
Erzieher

hinderte
 

leitet

 
schlang
 

gesprochen

 

zunaechst

 
konnte
 

tappte

 

Treppe

 

Rechenschaft

 

Haustuer


gekonnt

 

Gefuehl

 

Erleichterung

 

abraeumen

 

Mantel

 
verbiete
 

verschmaehe

 

weiter

 

zusammen

 
Ferienheim