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uch fuer die Erkenntnis unsrer eignen Innenwelt giebt es unuebersteigliche oder wenigstens bis jetzt nicht ueberwundene Schranken; auch hier muessen wir Vorbehalte machen, wenn wir von Einsicht und wirklicher Erkenntnis reden wollen. Freilich besteht, was die Erkenntnis der Aussenwelt und die unsrer eigenen Innenwelt angeht, ein wesentlicher Unterschied. Sehen wir vom Ich ab, so wissen wir doch, was wir unter Haenden haben, wenn wir uns mit den Bewusstseinsvorgaengen beschaeftigen; wir kennen ihre Merkmale und koennen sie danach von einander unterscheiden, waehrend wir von den Dingen und Vorgaengen der Natur in der That nicht wissen, was sie sind, und sie lediglich nach ihrer Erscheinung in unsrem Bewusstsein von einander unterscheiden koennen. Bei den Bewusstseinsvorgaengen faellt natuerlich ihre Erscheinung im Bewusstsein mit ihnen selbst zusammen. Denn diese ihre Erscheinung im Bewusstsein ist nichts anderes als das mit ihnen verbundene Wissen von sich selbst, das wir ihre Bewusstheit nennen. Die Reflexion ist nur eine Wiederholung dieses mit jedem Bewusstseinsvorgange verbundenen Wissens von sich selbst. Zweiundzwanzigste Untersuchung. Weitere Schranken unseres Erkennens. Eine Schranke unsrer Erkenntnis, der Innen- und Aussenwelt, haben wir bisher absichtlich unerwaehnt gelassen. Wir erkennen das Wesen der Dinge und Vorgaenge der Natur wie der Vorgaenge unsres Bewusstseins, ihre Wahrheit, erst dann, wenn wir ihre Stellung in dem System aller Wahrheit erfasst haben. Davon sind wir aber mit all den eroerterten Einsichten und Erkenntnissen noch weit entfernt. Wir gewinnen mit ihnen sozusagen nur die Glieder dieses Systems. Ueber ihren Zusammenhang innerhalb desselben, auf den doch alles ankommt, bleiben wir voellig im Dunkeln. Das ist die letzte, hoechste, eine allgemeine Schranke unserer Erkenntnis, die sowohl fuer die Erkenntnis der Aussenwelt wie fuer die Erkenntnis der Innenwelt gilt. Weitere, naeher liegende, ebenfalls allgemeine Schranken unsrer Erkenntnis beduerfen einer besondren Eroerterung. Wir bezeichnen gewoehnlich als unser Wissen alles das, von dem wir eine Gewissheit haben. Die Gewissheit verbindet sich aber auch oft genug mit einem blinden Dafuerhalten und ist in diesem Falle ohne vernuenftigen Grund. Wenn wir die zahlreichen Quellen des blinden Dafuerhaltens ins Auge fassen, wenn wir insbesondere erwaegen, wie oft unsre Zuneigungen und Abneigungen, unsre Interessen auf unsre Ueberzeugungen
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