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h grosse Gebiet der Wissensinhalte, die wir andren verdanken, oder der Kenntnisse zweiter Hand, gegenueber der kleinen Zahl von Wissensinhalten, die wir uns selbst verdanken, oder der Kenntnisse erster Hand, und erwaegen wir die Konsequenzen, zu denen es fuehrt, wenn wir die erstren als minderwertig gegenueber den letztren betrachten wollen! Man bedenke, die ganze Geschichte, die Geographie fremder Laender und Voelker, die wir nicht selbst gesehen, die Reisebeschreibungen und Naturbeschreibungen von Gegenstaenden und Dingen, die wir nicht selbst erforschten, die Geschichte der Wissenschaften, auch die Lehren der Biologie, Chemie und Physik, selbst der Mathematik, die wir nicht nachgeprueft haben -- und welcher Fachmann waere im Stande, alles vor ihm Erforschte nachzupruefen? -- alles das sind Kenntnisse zweiter Hand, deren Wahrheit wir nur mittelbar erkennen, sofern wir auf sie aus der Einsicht, dass die uns diese Kenntnisse Mitteilenden die Wahrheit wussten und auch sagen wollten, schliessen. Koennen wir diese saemtlichen Wissensinhalte, weil wir sie der Mitteilung andrer verdanken, fuer minderwertiger halten als die geringe Zahl der durch eigene Thaetigkeit gewonnenen Wissensinhalte, die doch groesstenteils auch nur Kenntnisse sind und insofern mit ihnen auf einer Stufe stehen? Oder doch fuer minderwertiger als diejenigen unter ihnen, welche eigentliche Erkenntnisse sind, insbesondere als die Begriffsurteile der Arithmetik, der Logik, der Metaphysik und die diesen Begriffsurteilen sich naehernden, freilich nicht ohne Vorbehalt als Erkenntnisse zu betrachtenden allgemeinen Lehrsaetze der Geometrie, Astronomie, Physik, Mechanik? Wegen der allgemeinen Anwendbarkeit der Begriffsurteile und dieser sich ihnen naehernden Lehrsaetze ist ihr Nutzen fuer den Aufbau der Wissenschaften nicht hoch genug anzuschlagen, und insofern moegen sie hoeherwertig sein als die einfachen Thatsachenurteile. Aber der Erkenntniswert der Begriffsurteile ist offenbar nicht groesser als der der Thatsachenurteile. Hier wie dort besteht er in dem Einleuchten der Zusammengehoerigkeit und der Einsicht in dieselbe, was beides bei Thatsachen ebensowohl vorhanden sein kann als bei Begriffen. Ausserdem hat die Wahrheit der Thatsachenurteile ebenso einen ueberzeitlichen Charakter wie die Wahrheit der Begriffsurteile. Die meisten der auf Mitteilung beruhenden Urteile, ausser denen, die zu den erklaerenden Naturwissenschaften und zur Mathematik gehoeren, sind so
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