seinen sagenhaften Armen
zurueckgerollt.
"Wollen Sie diesem Herrn die Tuere oeffnen, Krauthuber", sagte Herr
Bluethenzweig, "und, sollte er sie dennoch nicht finden, ihm auf die
Strasse hinausverhelfen."
"Ha?" sagte der Mann, indem er mit seinen kleinen Elefantenaugen
abwechselnd Hieronymus und seinen erzuernten Brotherrn betrachtete ...
Es war ein dumpfer Laut von muehsam zurueckgedaemmter Kraft. Dann ging
er, mit seinen Tritten alles um sich her erschuetternd, zur Tuer und
oeffnete sie.
Hieronymus war sehr bleich geworden. "Verbrennen Sie..." wollte er
sagen, aber schon fuehlte er sich von einer furchtbaren Uebermacht
umgewandt, von einer Koerperwucht, gegen die kein Widerstand denkbar
war, langsam und unaufhaltsam der Tuer entgegengedraengt.
"Ich bin schwach..." brachte er hervor. "Mein Fleisch ertraegt
nicht die Gewalt ... es haelt nicht stand, nein ... Was beweist das?
Verbrennen Sie..."
Er verstummte. Er befand sich ausserhalb des Kunstladens. Herrn
Bluethenzweigs riesiger Knecht hatte ihn schliesslich mit einem kleinen
Stoss und Schwung fahren lassen, so dass er, auf eine Hand gestuetzt,
seitwaerts auf die steinerne Stufe niedergesunken war. Und hinter ihm
schloss sich klirrend die Glastuer.
Er richtete sich empor. Er stand aufrecht und hielt schwer atmend mit
der einen Faust seine Kapuze oberhalb der Brust zusammengerafft,
indes er die andere unter dem Mantel hinabhaengen liess. In seinen
Wangenhoehlen lagerte eine graue Blaesse; die Fluegel seiner grossen,
gehoeckerten Nase blaehten und schloessen sich zuckend; seine haesslichen
Lippen waren zu dem Ausdruck eines verzweifelten Hasses verzerrt, und
seine Augen, von Glut umzogen, schweiften irr und ekstatisch ueber den
schoenen Platz.
Er sah nicht die neugierig und lachend auf ihn gerichteten Blicke.
Er sah auf der Mosaikflaeche vor der grossen Loggia die Eitelkeiten
der Welt, die Maskenkostueme der Kuenstlerfeste, die Zierate,
Vasen, Schmuckstuecke und Stilgegenstaende, die nackten Statuen und
Frauenbuesten, die malerischen Wiedergeburten des Heidentums, die
Portraets der beruehmten Schoenheiten von Meisterhand, die ueppig
ausgestatteten Liebesverse und Propagandaschriften der Kunst
pyramidenartig aufgetuermt und unter dem Jubelgeschrei des durch
seine furchtbaren Worte geknechteten Volkes in prasselnde Flammen
aufgehen... Er sah gegen die gelbliche Wolkenwand, die von der
Theatinerstrasse heraufgezogen war und in der es leise donnerte, ein
bre
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