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nicht auf Stubenluft und Konstipation zurueckzufuehren! Gesund genug sein, um pathetisch sein--um ueber das Koerperliche hinwegsehen, hinwegfuehlen zu koennen! Nur hierin naiv sein, wenn auch sonst wissend in allem! Glauben, an den Schmerz glauben koennen... Aber er glaubte ja an den Schmerz, so tief, so innig, dass etwas, was unter Schmerzen geschah, diesem Glauben zufolge weder nutzlos noch schlecht sein konnte. Sein Blick schwang sich zum Manuskript hinueber, und seine Arme verschraenkten sich fester ueber der Brust... Das Talent selbst--war es nicht Schmerz? Und wenn das dort, das unselige Werk, ihn leiden machte, war es nicht in der Ordnung so und fast schon ein gutes Zeichen? Es hatte noch niemals gesprudelt, und sein Misstrauen wuerde erst eigentlich beginnen, wenn es das taete. Nur bei Stuempern und Dilettanten sprudelte es, bei den Schnellzufriedenen und Unwissenden, die nicht unter dem Druck und der Zucht des Talentes lebten. Denn das Talent, meine Herren und Damen dort unten, weithin im Parterre, das Talent ist nichts Leichtes, nichts Taendelndes, es ist nicht ohne weiteres ein Koennen. In der Wurzel ist es Beduerfnis, ein kritisches Wissen um das Ideal, eine Ungenuegsamkeit, die sich ihr Koennen nicht ohne Qual erst schafft und steigert. Und den Groessten, den Ungenuegsamsten ist ihr Talent die schaerfste Geissel... Nicht klagen! Nicht prahlen! Bescheiden, geduldig denken von dem, was man trug! Und wenn nicht ein Tag in der Woche, nicht eine Stunde von Leiden frei war--was weiter? Die Lasten und Leistungen, die Anforderungen, Beschwerden, Strapazen gering achten, klein sehen,--das war's, was gross machte! Er stand auf, zog die Dose und schnupfte gierig, warf dann die Haende auf den Ruecken und schritt so heftig durch das Zimmer, dass die Flammen der Kerzen im Luftzuge flatterten... Groesse! Ausserordentlichkeit! Welteroberung und Unsterblichkeit des Namens! Was galt alles Glueck der ewig Unbekannten gegen dies Ziel? Gekannt sein,--gekannt und geliebt von den Voelkern der Erde! Schwatzet von Ichsucht, die ihr nichts wisst von der Suessigkeit dieses Traumes und Dranges! Ichsuechtig ist alles Ausserordentliche, sofern es leidet. Moegt ihr selbst zusehen, spricht es, ihr Sendungslosen, die ihr's auf Erden so viel leichter habt! Und der Ehrgeiz spricht: Soll das Leiden umsonst gewesen sein? Gross muss es mich machen!... Die Fluegel seiner grossen Nase waren gespannt, sein Blick drohte und schweifte. Seine R
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