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schon selbst, denn Sie muessen morgens frueh heraus." Aber weder die Frau noch die Magd bekamen den kleinen "Balg" ans Bett, denn, als Frau Siebel das schlafende Kind brachte, streckte Helene die Arme nach ihm aus, fand es reizend in seiner Unschuld und bat so herzlich es ihr zu ueberlassen, dass niemand ihr die Freude nehmen wollte. Getrost konnte Frau Siebel ihren Liebling verlassen. In spaeter Abendstunde setzten Mutter und Schwiegertochter sich noch ein wenig zusammen. "Mir ist es, wie wenn ich in eine andere Welt versetzt waere," sagte Helene. "In deinem Haus weht ein ganz anderer Geist als bei uns. Ihr alle steht im Zeichen des Krieges. In meines Bruders Haus ist das nicht so, er ist von seinem Geschaeft hingenommen; auch wusste er, dass ich nichts hoeren wollte vom Krieg. Ja, ich gestehe dir's, nicht einmal an den Siegen konnte ich mich freuen, weil ich immer dabei empfand: mein Mann gehoert nicht zu den Helden, ich selbst habe ihn hinausgedraengt aus der tapferen Schar. Jetzt aber hast du diesen Druck von mir genommen; ich bin so gluecklich und bitte dich: verachte mich nicht um meiner Feigheit willen. Vielleicht kann ich auch noch tapfer werden; meinst du nicht?" Liebevoll zog die Mutter sie an sich. "Wer weiss," sagte sie, "ob ich als junge Frau die Probe bestanden haette, angesichts der rohen Maenner, die mit ihren Scheusslichkeiten die Frauen bedrohen. Niemand soll da ueber andere urteilen. Du wirst noch viel Gelegenheit haben, dich in Tapferkeit zu ueben, und ich auch. Wie lange werden wir in Unsicherheit bleiben muessen ueber das Schicksal unseres Helden. Und wenn eine Nachricht kommt, dann lautet sie vielleicht so grauenvoll, dass wir allen Mut brauchen, um sie zu ertragen. Aber es wird uns leichter werden, weil wir uns jetzt zusammen gefunden haben. Es ist gut, dass du gekommen bist!" "Ich moechte in dieser Zeit viel lieber bei dir leben. Aber ich muss doch bei der Kleinen bleiben, und die macht so viel Arbeit mit der Waesche und mit dem Ausfahren. Bei meinen Geschwistern mit den beiden Dienstmaedchen geht das viel leichter als hier. Sie nehmen mir alle Arbeit ab; meine Schwaegerin ist ruehrend besorgt und verwoehnt mich ganz." "Ich bin nicht fuer solch ruehrend verwoehnende Liebe," war der Mutter Antwort. "Aber," fuegte sie hinzu, "richte du dein Leben ein, wie du es fuer richtig haeltst." Helene wurde nachdenklich. Nach einer Weile sagte sie: "Fuer Gebhard ist es ja viel schoener hier. M
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