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ch, wie entsetzlich musste ihm, der so treu an seinem Vater hing, diese Nachricht sein! Aber es kam anders als sie dachte. Nicht Traenen kamen ihm in die Augen, stolz leuchteten sie und fast frohlockend klang es: "Jetzt muessen es alle glauben, dass der Vater kein Verraeter ist, alle, auch Onkel und Tante! Mutter, schreibst du es ihnen gleich, heute noch?" "Ja, ja. Jetzt haben sie den Beweis, den sie wollten! Einen so schrecklichen Beweis!" Ihr graute wieder. Aber Gebhard, dieses Kind, das in Monaten des Krieges unter den Kameraden von viel Schrecklichem gehoert und im Lazarett allerlei Schwerverwundete gesehen hatte, konnte nicht mehr so den Schauer empfinden. "Mutter," sagte er, "droben im Lazarett ist ein Soldat, dem hat eine Granate beide Augen weggerissen. Aber der hat schon oft mit dem Hundefuehrer und mir geplaudert und war ganz vergnuegt!" "Wie sieht er aus, Gebhard?" ganz aengstlich klang die Frage. "Ich weiss nicht, ich habe ihn nicht so genau angeschaut." "Hat er nicht furchtbare Schmerzen?" "Nein, er hat sich nie beklagt und ich glaube, es wird auch dem Vater nicht mehr wehtun." "Vielleicht steht darueber noch etwas in dem Brief," sie griff darnach, denn der kleine Mann hatte sie doch getroestet, sie war wieder gefasst und las vor. Von Schmerzen stand nichts darin. Zuversichtlich klang es: "Bald darf ich reisen; zunaechst komme ich noch nicht zu dir ins Haus, sondern mit anderen Verwundeten in ein Lazarett; dort wirst du, meine tapfere Mutter, mich besuchen. Ich weiss nicht, ob meine Lieben bei dir sind, und ueberlasse es dir, ob du Helene die ganze traurige Wahrheit mitteilen willst. Geh schonend um mit ihrem weichen Herzen; es ist mir schwer an ihren Jammer zu denken. Aber _eine_ Mitteilung weiss ich doch, die Euch freuen wird, Gebhard vor allem: Es wurde mir, der ich nicht kaempfen durfte fuers Vaterland, das Eiserne Kreuz verliehen fuer die _eine_ Stunde, in der ich meine Treue beweisen konnte, als ich die Feinde seitab von der Spur fuehrte, die sie suchten, und ihre Rache auf mich nahm. Erst kuerzlich ist der ganze Sachverhalt zur Kenntnis der Heeresleitung gekommen." Das Eiserne Kreuz! Wie leuchteten Gebhards Augen und welcher Glanz kam ueber das Gesicht der jungen Frau! Sie atmete tief auf. Nie konnte jetzt mehr die alte Reue sie ueberfallen, nie durfte irgend jemand an seiner Ehre zweifeln. Als ein treuer, tapferer Held, der das Schwerste auf sich genommen hatte, stand ihr Mann vor Got
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