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schen Gutmuetigkeit ihres Engelkoepfchens, "sehen Sie nur, ich meine, er wird zusehends immer blaesser; wenn er nur nicht krank wird." Der Hofrat fand ihre Bemerkung richtig, er zeigte ihr aber, wie dieser feste, heldenmaessige Koerper nicht so leicht von einem Krankheitsanfall gestoert werden koenne; aber Ida wurde immer unruhiger, sie sah, wie Martiniz die Lippen zusammenpresste, als wolle er einen Schmerz verbeissen; der Ernst in seinem Gesicht wurde nach und nach zur Trauer, das Wehmuetige, der traenenschwere Truebsinn in seinem Auge wurde immer unverkennbarer. "O Gott, sehen Sie ihn nur an, guter Berner, ist mir doch, als sollte ich zu ihm gehen und fragen: Was fehlt dir, dass du nicht froehlich bist mit den Froehlichen? Wie gern wollte ich alles tun, dir zu helfen."-- Der Mensch denkt's, Gott lenkt's!!! Auch der Hofrat wurde jetzt unruhig; denn mit einem Ruck hatte sich der bleiche Fremde aufgerafft und stand nun in seiner ganzen Groesse, in gebietender und doch grazioeser Haltung da; aber sein Auge heftete sich furchtbar starrend nach der Saaltuere. Berner wollte eben aufstehen und zu ihm hin-- Da oeffnete sich die Tuer, ein alter, reichgekleideter Bedienter, derselbe, welchen Ida gestern gesehen, trat ein, ging auf den Fremden zu und neigte sich schweigend vor ihm. Dieser riss eine Uhr heraus, warf einen Blick auf sie und einen zweiten voll Wehmut auf Ida herueber und verliess langsamen Schrittes den Saal. Ehe noch der Hofrat seiner Nachbarin seine Vermutungen ueber diesen sonderbaren Abzug mitteilen konnte, war die Ekossaise zu Ende. Der Praesident kam und fuehrte sein liebes, holdes, wunderherziges Toechterchen zur Tafel. * * * * * DIE KIRCHE. Der alte Kuester am Muenster zu Freilingen sass in dieser Nacht nach seiner Gewohnheit noch lange in seinem kleinen Stuebchen; der Abendsegen war schon vor einer Stunde seiner Ehehaelfte vorgelesen, er hatte sich jetzt hinter die alte Chronik gesetzt und las mit brummender Stimme halblaut vor sich hin, wie man den herrlichen, vierhundert Schuh hohen Muensterturm erbaut und wie solches viel Zeit und Geld gekostet habe. Eben wollte die Alte den weiss- und blaugestreiften Umhang der zweischlaefrigen Himmelbettlade auseinanderschlagen, um ihren Ehezaerter zu ermahnen, sein gewohntes Lager zu suchen, als man stark an den Fensterladen des niedern Parterrestuebchens pochte. "Macht auf, Meister Kuester! Seid so gut und ma
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