FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34  
35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   >>   >|  
einer Pause). Auch du bist unter denen, die er fuerchtet. Herzog. Er fuerchte jene, die zu fuerchten sind. Eugenie. Und sollten ihm geheime Feinde drohen? Herzog. Wer die Gefahr verheimlicht, ist ein Feind. Wo sind wir hingeraten! Meine Tochter! Wie hat der sonderbarste Zufall uns Auf einmal weggerissen nach dem Ziel. Unvorbereitet red' ich, uebereilt Verwirr' ich dich, anstatt dich aufzuklaeren. So musste dir der Jugend heitres Glueck Beim ersten Eintritt in die Welt verschwinden. Du konntest nicht in suesser Trunkenheit Der blendenden Befriedigung geniessen. Das Ziel erreichst du; doch des falschen Kranzes Verborgne Dornen ritzen deine Hand. Geliebtes Kind! So sollt' es nicht geschehn! Erst nach und nach, so hofft' ich, wuerdest du Dich aus Beschraenkung an die Welt gewoehnen, Erst nach und nach den liebsten Hoffnungen Entsagen lernen, manchem holden Wunsch. Und nun auf einmal, wie der jaehe Sturz Dir vorbedeutet, bist du in den Kreis Der Sorgen, der Gefahr herabgestuerzt. Misstrauen atmet man in dieser Luft, Der Neid verhetzt ein fieberhaftes Blut Und uebergibt dem Kummer seine Kranken. Ach, soll ich nun nicht mehr ins Paradies, Das dich umgab, am Abend wieder kehren, Zu deiner Unschuld heil'gen Vorgefuehl Mich von der Welt gedraengter Posse retten! Du wirst fortan, mit mir ins Netz verstrickt, Gelaehmt, verworren, dich und mich betrauern. Eugenie. Nicht so, mein Vater! Konnt' ich schon bisher, Untaetig, abgesondert, eingeschlossen, Ein kindlich Nichts, die reinste Wonne dir, Schon in des Daseins Unbedeutenheit Erholung, Trost und Lebenslust gewaehren: Wie soll die Tochter erst, in dein Geschick Verflochten, im Gewebe deines Lebens Als heitrer bunter Faden kuenftig glaenzen! Ich nehme teil an jeder edlen Tat, An jeder grossen Handlung, die den Vater Dem Koenig und dem Reiche werter macht. Mein frischer Sinn, die jugendliche Lust, Die mich belebt, sie teilen dir sich mit, Verscheuchen jene Traeume, die der Welt Unueberwindlich ungeheure Last Auf eine Menschenbrust zerknirschend waelzen. Wenn ich dir sonst in trueben Augenblicken Ohnmaecht'gen guten Willen, arme Liebe, Dir leere Taendeleien kindlich bot; Nun hoff' ich, eingeweiht in deine Plaene, Bekannt mit deinen Wuenschen, mir das Recht Vollbuert'ger Kindschaft ruehmlich zu erwerben. Herzog. Was du bei diesem wicht'gen Schritt verlierst, Erscheint dir ohne Wert und ohne Wuerde; Was du erwartest, schaetzest du zu sehr. Eugenie.
PREV.   NEXT  
|<   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34  
35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   >>   >|  



Top keywords:

Eugenie

 

Herzog

 

kindlich

 

einmal

 

Tochter

 

Gefahr

 

kuenftig

 

glaenzen

 

Gewebe

 

bunter


Lebens

 

heitrer

 

deines

 

Reiche

 

Koenig

 

werter

 

frischer

 

Handlung

 
grossen
 

bisher


Untaetig

 
abgesondert
 

verworren

 

Gelaehmt

 

betrauern

 

eingeschlossen

 

Lebenslust

 

gewaehren

 

Geschick

 
Erholung

Unbedeutenheit
 

reinste

 

Nichts

 

Daseins

 
Verflochten
 
Vollbuert
 
ruehmlich
 

Kindschaft

 
Wuenschen
 

deinen


eingeweiht

 

Plaene

 

Bekannt

 

erwerben

 

Wuerde

 

erwartest

 

schaetzest

 

Erscheint

 

diesem

 

Schritt