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lar: Der Gatte zieht sein Weib unwiderstehlich In seines Kreises abgeschlossne Bahn. Dorthin ist sie gebannt, sie kann sich nicht Aus eigner Kraft besondre Wege waehlen; Aus niedrem Zustand fuehrt er sie hervor, Aus hoehern Sphaeren lockt er sie hernieder. Verschwundne ist die fruehere Gestalt, Verloschen jede Spur vergangner Tage. Was sie gewann, wer will es ihr entreissen? Was sie verlor, wer gibt es ihr zurueck? Hofmeisterin. So bricht du grausam dir und mir den Stab. Eugenie. Noch forscht mein Blick nach Rettung hoffnungsvoll. Hofmeisterin. Der Liebende verzweifelt; kannst du hoffen? Eugenie. Ein kalter Mann verlieh' uns bessern Rat. Hofmeisterin. Von Rat und Wahl ist keine Rede mehr; Du stuerzest mich ins Elend, folge mir! Eugenie. O dass ich dich noch einmal freundlich hold Vor meinen Augen saehe, wie du stets Von frueher Zeit herauf mich angeblickt! Der Sonne Glanz, die alles Leben regt, Des klaren Monds erquicklich leiser Schein Begegneten mir holder nicht als du. Was konnt' ich wuenschen? Vorbereitet war's. Was durft' ich fuerchten? Abgelehnt war alles! Und zog sich ins Verborgne meine Mutter Vor ihres Kindes Blicken frueh zurueck, So reichtest du ein ueberfliessend Mass Besorgter Mutterliebe mir entgegen. Bist du denn ganz verwandelt? Aeusserlich Erscheinst du mir die Vielgeliebte selber; Doch ausgewechselt ist, so scheint's, dein Herz-- Du bist es noch, die ich um Kleines und Grosses So oft gebeten, die mir nichts verweigert. Gewohnter Ehrfurcht kindliches Gefuehl, Es lehrt mich nun, das Hoechste zu erbitten. Und koennt' es mich erniedrigen, dich nun An Vaters, Koenigs, dich an Gottes Statt Gebognen Knies um Rettung anzuflehen? (Sie kniet.) Hofmeisterin. In dieser Lage scheinst du meiner nur Verstellt zu spotten. Falschheit ruehrt mich nicht. (Hebt Eugenie mit Heftigkeit auf.) Eugenie. So hartes Wort, so widriges Betragen, Erfahr' ich das, erleb' ich das von dir? Und mit Gewalt verscheuchst du meinen Traum. Im klaren Lichte seh' ich mein Geschick! Nicht meine Schuld, nicht jener Grossen Zwist, Des Bruders Tuecke hat mich hergestossen, Und, mitverschworen, haeltst du mich gebannt. Hofmeisterin. Dein Irrtum schwankt nach allen Seiten hin. Was will der Bruder gegen dich beginnen? Den boesen Willen hat er, nicht die Macht. Eugenie. Sei's, wie ihm wolle! Noch verschmacht' ich nicht In ferner Wueste hoffnungslosen Raeumen. Ein lebend Volk bewegt sich um mich her,
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