FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   >>  
gedachte. Jedenfalls musste ihm der Vorfall im Dollinger'schen Haus, der so viel von seiner Zeit in Anspruch genommen, entschuldigen. Frau Actuar Ledermann aber hatte sich schon den ganzen Nachmittag ueber, mit immer wachsender Ungeduld, vorgenommen gehabt mit ihrem Gatten gegen Abend einen der vor der Stadt gelegenen Gaerten, wo Concert sein sollte, zu besuchen und die Parthie war ihr jetzt -- was halfen alle Gruende dagegen -- zu Wasser geworden; es verstand sich von selbst dass Actuar Ledermann die Schuld, und deshalb auch die Folgen trug. Frau Actuar Ledermann hatte sich uebrigens vor einigen Tagen, wo sie trotz dem nassen Wetter und allen Vorstellungen ihres Mannes spatzieren gegangen war, furchtbar erkaeltet, und brachte keinen lauten Ton ueber die Lippen. Das aber, und dass sie ihren gerechtfertigten Ingrimm nicht mit der vollen Kraft ihrer Stimme hinaus_giessen_ konnte ueber den Gatten, wie sie es -- und er auch -- gewohnt war, sondern alles das was sie ihm zu sagen hatte -- und sie hatte ihm viel zu sagen -- heraus_fluestern_ musste, reizte ihren Zorn nur noch immer mehr. "Aber liebes Kind, ich versichere Dich," sagte der Actuar in einem vergeblichen Versuch den aufsteigenden Sturm zu beschwichtigen, "dass ich mich ueber anderthalb Stunden bei dem verwuenschten Diebstahl im Dollinger'schen Hause aufgehalten habe und -- " "Und ich versichere Dich," zischte sie, mit einem Gesicht, dem die Anstrengung die es sie kostete die Worte hoerbar zu machen, einen noch viel unfreundlicheren, ja sogar boshaften Ausdruck gab -- "dass ich Dich vor anderthalb Stunden schon gerade so erwartet habe wie jetzt, und seit drei Stunden vollkommen angezogen dasitze und auf Dich passe." "Aber Du _bist_ ja gar nicht angezogen, beste Therese." "Weil ich mich wieder ausgezogen habe," rief die Frau -- "glaubst Du ich soll mir ein Beispiel an einem liederlichen Menschen nehmen, und bei Nacht und Nebel noch draussen herumstreichen, wie Leute die das Licht zu scheuen haben? -- Und dann mit meinem Katharr -- dass ich mir den Tag ueber im warmen Sonnenschein ein wenig Bewegung machte, das faellt Dir nicht ein; aber Nachts, wenn der schaedliche Thau niederfaellt, der fuer mich gerade Gift waere, da moechtest Du mich jetzt wohl noch hinausschleppen nicht wahr? damit ich nur recht schnell unter die Erde kaeme -- o ich armes unglueckseliges Weib -- " "Aber Therese Du bist unbillig, ich habe Dir doch angeboten heute Nachmittag mit mir n
PREV.   NEXT  
|<   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   >>  



Top keywords:

Actuar

 

Stunden

 

Ledermann

 

Therese

 

gerade

 

musste

 

angezogen

 

Dollinger

 

anderthalb

 

Gatten


versichere

 

Nachmittag

 

glaubst

 

ausgezogen

 

wieder

 

hoerbar

 

machen

 

kostete

 
Anstrengung
 

zischte


Gesicht

 
unfreundlicheren
 

boshaften

 

vollkommen

 

dasitze

 

erwartet

 

Ausdruck

 

hinausschleppen

 

moechtest

 
niederfaellt

schnell
 

unbillig

 

angeboten

 

unglueckseliges

 
schaedliche
 
herumstreichen
 
draussen
 

scheuen

 
liederlichen
 

Menschen


nehmen

 

machte

 

faellt

 

Nachts

 

Bewegung

 

meinem

 

Katharr

 

warmen

 

Sonnenschein

 

Beispiel