in Glas Duennbier -- ich kriege Leibschneiden, wenn ich
nur an das Zeug denke -- und sonst lebtet, als ob Ihr die Woche mit einem
halben Thaler auskommen muesstet. Alle Wetter Mann, das ist recht, dass Ihr
Euch auch manchmal ein Glas Rheinwein goennt; das haelt Leib und Seele
zusammen, und staerkt die Nerven und Muskeln mehr wie Rindfleisch. Wuerde
mir schwer ankommen, wenn ich unseren vaterlaendischen Wein entbehren
muesste," setzte er mit einem halbunterdrueckten Seufzer hinzu.
"Ha -- ha -- ha -- haben Sie a -- a -- a -- auch wohl ni -- ni -- nicht noe -- noe --
noe -- noe -- noe -- noethig, be -- be -- be -- bester He -- he -- he -- he -- he -- he."
"Ih nun wer weiss was Einem noch Alles bevorsteht," unterbrach ihn Kellmann
-- "hier Kellner -- mir auch eine Flasche von dem Ruedesheimer; der Duft hat
mir Appetit gemacht."
"Hallo Lossenwerder bei einer Flasche Ruedesheimer," rief aber jetzt noch
eine andere Stimme aus dem naechsten Stuebchen, wo ein paar junge Kaufleute
bei ihrem Glase zusammensassen -- "da muessen wir auch dabei sein;
Lossenwerder hat vielleicht heute seinen splendiden Tag und traktirt --
haben Sie was in der Lotterie gewonnen?"
Die jungen Leute, die Kellmann und Lossenwerder begruessten, kamen mit ihrer
Flasche heraus, und setzten sich an denselben Tisch, mit dem immer
verlegener werdenden kleinen Mann anstossend und trinkend. Denen gesellten
sich aber noch bald darauf Andre zu; Lossenwerder war in der ganzen Stadt
bekannt und oft auch, seiner koerperlichen Maengel wegen, zum Besten
gehalten. Vertheidigen konnte er sich aber schon seines Stotterns wegen
nicht, was den Gegnern gleich nur noch mehr Anlass und Stoff gegeben haette;
so wurde denn diese freilich gezwungene Zurueckhaltung endlich fuer
Gutmuetigkeit ausgelegt, mit der er sich Scherz und Stichelrede ruhig
gefallen liess, und was die schaerfste Erwiderung nicht vermocht, erreichte
er unfreiwillig dadurch, dass man es endlich muede wurde, den sich nicht
Verteidigenden zum Besten zu haben, und ihn eben zufrieden liess. Aber in
des Verwachsenen Betragen aenderte das Nichts; abgestossen und verhoehnt -- in
nur sehr wenigen Ausnahmen -- von Allen, mit denen er in Beruehrung kam, zog
er sich mehr und mehr in sich selbst zurueck, ging, ausser den noethigen
Geschaeftswegen und ausser der Geschaeftszeit, fast nirgends hin, und lebte
so einfach, ja fast duerftig, wie nur ein Mensch leben kann, der eben _nur_
Geld ausgiebt, um zu existiren. In eine
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