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iehn, und zu der Seel'gen Freuden. -- Ein schoen'res Loos werd' ihm zu Theil, Umschwebend Dich in trueben Tagen, Soll er, zu Deinem Schutz und Heil, Selbst seiner Seligkeit entsagen." Lossenwerder war ganz geruehrt geworden beim Schluss des Liedes, und die Thraenen standen ihm in den Augen; waehrend sein wirklich haessliches Gesicht durch den Schmerz aber eher einen komischen als ernsten Ausdruck bekam, jubelte die Schaar jetzt um ihn her, die wirklich erst wieder Athem und Laut gewann, als der wundersame Zauber dieser Stimme von ihnen genommen war. "Bravo -- bravo Lossenwerder -- bravo dacapo! Donnerwetter Mann, Ihr habt ja eine Stimme wie eine Nachtigall, und stottert nicht die Probe dabei -- wie am Schnuerchen geht das!" "Es ist erstaunlich!" rief Kellmann, vor lauter Verwunderung ueber das eben Gehoerte wirklich fast sprachlos. "Nun aber auch trinken -- hier Lossenwerder -- hier," riefen sie, ihm das Glas bis zum Rand mit dem schaeumenden Trank fuellend, "und dann noch ein Lied; bei Gott, das zuckt und prickelt Einem ordentlich durch die Adern, und klingt wie Glockenton so rein und voll; Lossenwerder wo habt Ihr das Singen gelernt?" "Vo -- vo -- vo -- vo -- vo -- von mi -- mi -- mir se -- se -- se -- se -- selb -- bber," stotterte der kleine Mann, kaum im Stande jetzt mit immer schwerer werdender Zunge nur die paar Worte vorzubringen, waehrend ihm im Gesang die Strophen wie der Lerche das schmetternde Lied; aus der Kehle wirbelten. "Und da hat bis jetzt noch gar kein Mensch etwas davon erfahren," rief Kellmann wieder -- "behaelt die liebe Gottesgabe da ebenfalls fuer sich allein, kommt nirgends hin, spricht mit Niemand, trinkt und singt mit Niemand, und hat eine Stimme in der Luftroehre sitzen, die Einer, wer es darauf anzulegen verstaende, in reines Gold verwandeln koennte." Von allen Seiten tranken sie jetzt dem kleinen Mann zu, und ueberschuetteten ihn mit Lob und Jubel, und dieser schwamm wirklich in einem wahren Meer von Wonne. So wohl war ihm auch noch nie geworden -- Niemand hatte sich bis jetzt um ihn bekuemmert, Jeder ihn verspottet und verhoehnt, und zum ersten Mal, vielleicht seit langen, langen Jahren, fuehlte er sich unter Menschen einem Menschen gleich, wusste sich nicht mehr verachtet und unter die Fuesse getreten, und sah freundliche Augen um sich her, die ihn wie ihres Gleichen anschauten. Dem loeste sich auch endlich seine Zunge, oder wenigstens sein guter Wille zu rede
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