nde, nur nach hinten zu etwas laenglich auslaufende Rumpf,
presste eine grosse gruen und weiss gestreifte Welle vorne auf, die sich wie
eine breite Falte quer vor seinen Bug legte. Die Segel standen dazu fast
ein wenig zu sackartig, und nur an den vier Zipfeln festgehalten, stramm
und steif von den Raaen ab, und die langen blutrothen Wimpel mit roth und
weisser Bremer Flagge hinten an der Gaffel, stroemten und flatterten lustig
nach hinten aus, wahrscheinlich den raschen Durchgang des Schiffes durch
das Wasser anzuzeigen, das derart, durch den Wind getrieben, selbst diesen
ueberfluegelte. Ueber Deck war aber auch die Mannschaft, und Kopf an Kopf
eine volle Reihe bunter Passagiere sichtbar, mit sehr dicken rothen
Gesichtern, die Gesundheit an Bord des Schiffes bestaetigend, und mit sehr
hellgelben und sehr breitraendigen, rothbebaenderten Strohhueten auf, waehrend
hinten auf Deck der Capitain des Schiffes mit einem dreieckigen Hut, wie
einem Fernglas in der einen und einem Dreizack in der andern Hand stand.
Was der Maler mit dem Dreizack andeuten wollte weiss nur er und Gott; er
muesste denn gemeint haben dass der Capitain, wie frueher Neptun, das Meer
beherrsche. Uebrigens war es auch moeglich dass er fischen wolle, und sich
mit dem Fernrohr nur eben den staerksten und fettesten der ihn reichlich
umschwimmenden Fische ausgesucht habe.
Den Hintergrund dieses prachtvollen Seestuecks bildete ein schmaler
Streifen mit einzelnen Palmen bedeckter Kueste, an der eine Anzahl
pechschwarzer, nackter Maenner standen, die nur einen gelb und blauen
Schurz um die Huefte und einen gruenen Busch in der Hand trugen. -- Diese
sahen uebrigens gerade so aus, als ob sie die Ankunft des Schiffes schon
sehnsuechtig und vielleicht sehr lange Zeit erhofft haetten, und nun die
Zeit nicht erwarten koennten dass die Fremden an Land stiegen, damit sie
geschwind fuer sie arbeiten, und ihnen den Boden urbar machen duerften.
Neben dem Bild, und zu beiden Seiten der Thuer, wie sogar noch an dem
innern Theile des Fensterschalters, hingen lange Listen der verschiedenen
anzupreisenden Plaetze fuer Auswanderung. Obenan New-York, Philadelphia und
Boston, dann Quebeck und New-Orleans, Galveston; in Brasilien, Rio de
Janeiro und Rio Grande; in Australien Adelaide, dann Chile, Valdivia und
Valparaiso, und Buenos Ayres mit einer Menge neu entdeckter verschiedener
Kolonien und Ansiedlungen, wohin ueberall die besten kupferfesten Schiffe
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