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die irische See ziehen. In dieser Wueste von Heide und Felsen stellt unser Besitzthum eine gruene Oase vor, einen Raum von geackertem, theilweise umzaeumten und geschmueckten Boden, wo Korn reift und Baeume Schatten gewaehren, obgleich ringsumher von Seemoeven und hartwolligen Schaafen umgeben. Hier, mit nicht geringer Anstrengung, haben wir fuer uns eine reine, dauerhafte Wohnung erbaut und eingerichtet; hier wohnen wir in Ermangelung einer Lehr- oder andern oeffentlichen Stelle, um uns der Literatur zu befleissigen, nach eigenen Kraeften uns damit zu beschaeftigen. Wir wuenschen dass unsre Rosen und Gartenbuesche froehlich heranwachsen, hoffen Gesundheit und eine friedliche Gemuethsstimmung, um uns zu fordern. Die Rosen sind freylich zum Theil noch zu pflanzen, aber sie bluehen doch schon in Hoffnung. Zwei leichte Pferde, die uns ueberall hintragen, und die Bergluft sind die besten Aerzte fuer zarte Nerven. Diese taegliche Bewegung, der ich sehr ergeben bin, ist meine einzige Zerstreuung; denn dieser Winkel ist der einsamste in Brittanien, sechs Meilen von einer jeden Person entfernt die mich allenfalls besuchen moechte. Hier wuerde sich Rousseau eben so gut gefallen haben, als auf seiner Insel St. Pierre. Fuerwahr meine staedtischen Freunde schreiben mein Hierhergehen einer aehnlichen Gesinnung zu und weissagen mir nichts Gutes; aber ich zog hierher, allein zu dem Zweck meine Lebensweise zu vereinfachen und eine Unabhaengigkeit zu erwerben, damit ich mir selbst treu bleiben koenne. Dieser Erdraum ist unser, hier koennen wir leben, schreiben und denken wie es uns am besten daeucht , und wenn Zoilus selbst Koenig der Literatur werden sollte. Auch ist die Einsamkeit nicht so bedeutend, eine Lohnkutsche bringt uns leicht nach Edinburgh, das wir als unser brittisch Weimar ansehen. Habe ich denn nicht auch gegenwaertig eine ganze Ladung von franzoesischen, deutschen, amerikanischen, englischen Journalen und Zeitschriften, von welchem Werth sie auch seyn moegen, auf den Tischen meiner kleinen Bibliothek aufgehaeuft! Auch an alterthuemlichen Studien fehlt es nicht. Von einigen unsrer Hoehen entdeck' ich, ohngefaehr eine Tagereise westwaerts, den Huegel, wo Agrikola und seine Roemer ein Lager zurueckliessen; am Fusse desselben war ich geboren, wo Vater und Mutter noch leben um mich zu lieben. Und so muss man die Zeit wirken lassen. Doch wo gerath ich hin! Lassen Sie mich noch gestehen, ich bin ungewiss ueber meine kuen
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