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n warmes allumfassendes Gleichheitsgefuehl! welche vertrauenvolle, graenzenlose Liebe! welch edelmuethiges Ueberschaetzen des geliebten Gegenstandes! Der Bauer, sein Freund, sein nussbraunes Maedchen sind nicht laenger gering und doerfisch, Held vielmehr und Koenigin, er ruehmt sie als gleich wuerdig des Hoechsten auf der Erde. Die rauhen Scenen schottischen Lebens sieht er nicht im arkadischen Lichte, aber in dem Rauche, in dem unebenen Tennenboden einer solchen rohen Wirthlichkeit findet er noch immer Liebenswuerdiges genug. Armuth fuerwahr ist sein Gefaehrte, aber auch Liebe und Muth zugleich; die einfachen Gefuehle, der Werth, der Edelsinn, welche unter dem Strohdach wohnen, sind lieb und ehrwuerdig seinem Herzen. Und so ueber die niedrigsten Regionen des menschlichen Daseyns ergiesst er die Glorie seines eigenen Gemueths und sie steigen, durch Schatten und Sonnenschein gesaenftigt und verherrlicht, zu einer Schoenheit, welche sonst die Menschen kaum in dem Hoechsten erblicken." "Hat er auch ein Selbstbewusstseyn, welches oft in Stolz ausartet, so ist es ein edler Stolz, um abzuwehren, nicht um anzugreifen, kein kaltes misslaunisches Gefuehl, ein freyes und geselliges. Dieser poetische Landmann betraegt sich, moechten wir sagen, wie ein Koenig in der Verbannung; er ist unter die Niedrigsten gedraengt und fuehlt sich gleich den Hoechsten; er verlangt keinen Rang, damit man ihm keinen streitig mache. Den Zudringlichen kann er abstossen, den Stolzen demuethigen, Vorurtheil auf Reichthum oder Altgeschlecht haben bey ihm keinen Werth. In diesem dunklen Auge ist ein Feuer, woran sich eine abwuerdigende Herablassung nicht wagen darf; in seiner Erniedrigung, in der aeussersten Noth vergisst er nicht fuer einen Augenblick die Majestaet der Poesie und Mannheit. Und doch, so hoch er sich ueber gewoehnlichen Menschen fuehlt, sondert er sich nicht von ihnen ab, mit Waerme nimmt er an ihrem Interesse Theil, ja er wirft sich in ihre Arme und, wie sie auch seyen, bittet er um ihre Liebe. Es ist ruehrend zu sehen, wie in den duestersten Zustaenden dieses stolze Wesen in der Freundschaft Huelfe sucht, und oft seinen Busen dem Unwuerdigen aufschliesst; oft unter Thraenen an sein gluehendes Herz ein Herz andrueckt, das Freundschaft nur als Namen kennt. Doch war er scharf und schnellsichtig, ein Mann vom durchdringendsten Blick, vor welchem gemeine Verstellung sich nicht bergen konnte. Sein Verstand sah durch die Tiefen des vollkommenst
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