en Betruegers, und zugleich
war eine grossmuethige Leichtglaeubigkeit in seinem Herzen. So zeigte sich
dieser Landmann unter uns: Eine Seele wie Aeolsharfe, deren Saiten vom
gemeinsten Winde beruehrt, ihn zu gesetzlicher Melodie verwandelten. Und
ein solcher Mann war es fuer den die Welt kein schicklicher Geschaeft zu
finden wusste, als sich mit Schmugglern und Schenken herumzuzanken,
Accise auf den Talg zu berechnen und Bierfaesser zu visiren. In solchem
Abmuehen ward dieser maechtige Geist kummervoll vergeudet, und hundert
Jahre moegen vorueber gehen, eh uns ein gleicher gegeben wird, um
vielleicht ihn abermals zu vergeuden."
* * *
Und wie wir den Deutschen zu ihrem _Schiller_ Glueck wuenschen, so wollen
wir in eben diesem Sinne auch die Schottlaender segnen. Haben diese
jedoch unserm Freunde so viel Aufmerksamkeit und Theilnahme erwiesen,
so waer' es billig, dass wir auf gleiche Weise ihren _Burns_ bey uns
einfuehrten. Ein junges Mitglied der hochachtbaren Gesellschaft, der wir
gegenwaertiges im Ganzen empfohlen haben, wird Zeit und Muehe hoechlich
belohnt sehen, wenn er diesen freundlichen Gegendienst einer so
verehrungswuerdigen Nation zu leisten den Entschluss fassen und das
Geschaeft treulich durchfuehren will. Auch wir rechnen den belobten
_Robert Burns_ zu den ersten Dichtergeistern, welche das vergangene
Jahrhundert hervorgebracht hat.
Im Jahr 1829 kam uns ein sehr sauber und augenfaellig gedrucktes
Octavbaendchen zur Hand: _Catalogue of German Publications, selected and
systematically arranged for W. H. Koller and Jul. Cahlmann. London._
Dieses Buechlein, mit besonderer Kenntniss der deutschen Literatur, in
einer die Uebersicht erleichternden Methode verfasst, macht demjenigen
der es ausgearbeitet und den Buchhaendlern Ehre, welche ernstlich das
bedeutende Geschaeft uebernehmen eine fremde Literatur in ihr Vaterland
einzufuehren, und zwar so dass mann in allen Faechern uebersehen koenne
was dort geleistet worden, um so wohl den Gelehrten den denkenden Leser
als auch den fuehlenden und Unterhaltung suchenden anzulocken und zu
befriedigen. Neugierig wird jeder deutsche Schriftsteller und Literator,
der sich in irgend einem Fache hervorgethan, diesen Catalog aufschlagen
um zu forschen: ob denn auch seiner darin gedacht, seine Werke, mit
andern Verwandten, freundlich aufgenommen worden. Allen deutschen
Buchhaendlern wird es angelegen seyn zu erfahren: wie man ihren Verlag
ueber dem Canal betrach
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