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neues Grauen. Ganz deutlich hoerte sie feste Schritte auf der Landungsbruecke, die naeher und naeher kamen. Das Zittern hoerte auf; instinktiv knoepfte sie erst das Kleid am Halse wieder zu, dann ganz, ganz schnell auch den Mantel. Wer hatte hier etwas zu tun? Im Badehause keinesfalls. Doch just hierher kam es! Ein fester Griff, die Tuer flog auf, eine maechtige Gestalt im Wettermantel stand im Rahmen; der Kopf mit der Kapuze ragte ueber die Tueroeffnung weg. Eine elektrische Taschenlaterne leuchtete ihr gerade ins Gesicht, sie stiess einen heftigen Schrei aus,--es war Franz Roey. Da ueberkam sie eine Ohnmacht, dass sie dem Umsinken nahe war; aber sie wurde umschlungen und hinausgetragen, alles in einem Nu. Sie hoerte die Tuer ins Schloss schnappen; sie wurde auf den Arm genommen und fortgetragen. Kein einziges Wort konnte sie sagen; auch er sagte nichts. Aber am Ende der Landungsbruecke kam sie wieder zu sich; das merkte er. Bald hoerte er denn auch: "Das ist Gewalt!" Keine Antwort. Gleich darauf ein heftiger Versuch, sich loszumachen, und wieder klang's nur lauter und lebhafter: "Das ist Gewalt!"--Keine Antwort. Er schlang nur den andern Arm zaertlich um sie. Sie fragte heftig: "Wie kommt es, dass Sie hier sind?"--Da antwortete er: "Meine Schwester!" Die Stimme, diese Stimme legte sich zaertlich um sie. Aber sie wehrte sich dagegen: "Wenn Ihre Schwester es gut mit mir meint und Sie auch, dann lassen Sie mich los!" Er ging weiter: "Lassen Sie mich los, sag' ich! Das ist unwuerdig!" Sie riss sich so heftig von ihm los, dass er sie anders fassen musste, aber auf seinem Arm blieb sie. Mit traenenerstickter Stimme sagte sie: "Ich lass' es mir von keinem Menschen gefallen, dass er ueber mich bestimmt." Da antwortete er: "Sie moegen sich losreissen, soviel Sie wollen,--ich trage Sie nach Hause. Wollen Sie mir nicht gehorchen, so lasse ich Sie ueberwachen!" Die Worte legten sich wie ein eiserner Reifen um sie; sie wurde ganz still: "Sie lassen mich bewachen?"--"Das tu' ich; denn Sie sind Ihrer selbst nicht maechtig." Etwas Toerichteres hatte sie in ihrem ganzen Leben nicht gehoert. Aber sie wollte mit ihm nicht darueber disputieren. Sie antwortete nur: "Und Sie meinen, das habe einen Zweck?"--"Das meine ich. Wenn Sie sehen, wir wollen alles fuer Sie tun, was in unserer Macht steht, dann geben Sie nach, denn sie haben ein so gutes Herz." Sie schwieg eine Weile, dann sagte sie: "Ich kann keine Hilfe von einem Menschen
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