alten Aegypter bezeichnet worden(29). Der fragliche Papyrus
nennt sich selbst eine Nachahmung aelterer mathematischer Schriften, denn
es heisst in der Einleitung: "Verfasst wurde diese Schrift im Jahre
dreiunddreissig im vierten Monat der Wasserzeit unter Koenig Ra-a-us, Leben
gebend nach dem Muster alter Schriften in den Zeiten des Koenigs ...at vom
Schreiber Aahmes verfasst die Schrift."
Nachdem zuerst Dr. *Birch*(30) auf diesen mathematischen Papyrus durch
einen kurzen vorlaeufigen Bericht aufmerksam gemacht hatte, wurde der
Gegenstand von dem ausgezeichneten Heidelberger Aegyptologen Dr.
*Eisenlohr* einer eingehenden, hoechst schwierigen und zeitraubenden
Untersuchung unterzogen, deren Resultate, was die Uebersetzung betrifft,
unseren gegenwaertigen Betrachtungen zu Grunde liegen. Bezueglich des Alters
des Papyrus hat man jenes der vorhandenen Abschrift von dem Alter des
unbekannten Originals zu unterscheiden. Nach der von *Eisenlohr* gegebenen
Vervollstaendigung der in der erwaehnten Einleitung auf das Wort Koenig
folgenden Luecke, wuerde der Herrscher, unter dessen Regierung das Original
entstanden ist, der Koenig *Ra-en-mat* sein, dessen Regierungszeit
*Lepsius*(31) auf 2221--2179 v. Chr. G. legt. Da ferner der Name *Ra-a-us*
in den bis dahin vorhandenen Koenigslisten nicht vorkommt, sah man sich, um
die Zeit der Entstehung der Abschrift wenigstens annaehernd angeben zu
koennen, darauf angewiesen, aus der bekannten Sitte der Aegypter die
Eigennamen der eben herrschenden oder der unmittelbar vorhergegangenen
Regenten zu gebrauchen, Schluesse zu ziehen. Und da liess der Name *Aahmes*
des Schreibers, sowie auch die (althieratische) Schrift des Papyrus
vermuthen, dass derselbe um 1700 v. Chr. G. entstanden sein duerfte. Die
Vermuthung in Bezug auf das Zeitalter der Abschrift hat sich nun neueren
Forschungen zu Folge vollkommen bestaetigt. Denn *Ra-a-us* wurde als der
Hyksoskoenig *Apophis* erkannt, und *Aahmes* duerfte seinen Namen von dem,
kurze Zeit dem Apophis vorhergegangenen Koenige *Amasis* entlehnt haben.
Es erscheint so vollkommen sichergestellt, dass unser Papyrus aus dem
achtzehnten Jahrhundert v. Chr. G. stammt. Die Eingangsworte des Papyrus,
welche lauten: "Vorschrift zu gelangen zur Kenntniss aller dunklen Dinge,
aller Geheimnisse, welche enthalten sind in den Gegenstaenden", sowie die
Anordnung des Stoffes in Arithmetik, Planimetrie und Stereometrie, an
welche sich ein, verschiedene Beispiele enthalte
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