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ge abgebildet, das Winkelmaass in der Hand, welches von ihnen vielleicht in derselben Weise durch symbolische Benuetzung geehrt wurde, wie der Kaiser von China alljaehrlich einmal den Pflug zu fuehren pflegt. Ein solches Winkelmaass sieht man uebrigens auch auf einem Wandgemaelde abgebildet, das eine Schreinerwerkstaette darstellt,(37) und es unterliegt keinem Zweifel, dass dasselbe ebensowohl zur Anlegung rechter Winkel als zum Faellen von Senkrechten benuetzt worden ist. Aber auch auf freiem Felde musste den Aegyptern die Construction rechter Winkel gelaeufig sein; sowohl die Pyramiden als auch die aegyptischen Tempel sind vollkommen orientirt, und wurde, wie uns alte Inschriften(38) belehren, die Orientirung in festlicher Weise vom Koenige unter Beihilfe der Bibliotheksgoettin *Safech* vollzogen, mit den Worten: "Ich habe gefasst den Holzpflock und den Stiel des Schlaegels, ich halte den Strick gemeinschaftlich mit der Goettin *Safech*. Mein Blick folgt dem Gange der Gestirne. Wenn mein Auge an dem Sternbilde des grossen Baeren angekommen ist, und erfuellt ist der mir bestimmte Zeitabschnitt der Zahl der Uhr, so stelle ich auf die Eckpunkte Deines Gotteshauses." In welchem Maasse bei diesen Operationen die von *Demokritos* so hochgestellten *Harpedonapten* oder Seilspanner betheiligt waren, hat *Cantor*(39) in hoechst scharfsinniger Weise zu beleuchten versucht, und es erscheint auch uns wahrscheinlich, dass sich die alten Aegypter beim Construiren rechter Winkel sowie beim Faellen von Senkrechten auf dem Felde, der Thatsache bedienten, dass der eine Winkel in einem, die Seitenlaengen drei, vier und fuenf besitzenden Dreiecke, ein rechter Winkel sein muesse. Musste ja doch dieser Satz seit unvordenklichen Zeiten auch den Chinesen bekannt sein, da wir ihn in der bei ihnen so beruehmten Schrift _Tschiu-pi_ finden, welche mehrere Jahrhunderte v. Chr. G. entstanden, auf den Kaiser *Tschiu-Kung* also in das Jahr 1100 v. Chr. G. etwa zurueckgefuehrt wird.(40) Uebrigens konnten directe Messungsversuche an diagonalen Linien in den Proportionalmaassstaeben sowohl zu dem erwaehnten als auch noch zu anderen rechtwinkligen Dreiecken mit rationalen Seitenlaengen gefuehrt haben, und scheint uns die Moeglichkeit nicht ausgeschlossen, dass der beruehmte und beruechtigte Satz des *Pythagoras* ueber die Quadrate der Katheten und der Hypothenuse einer eingehenden Untersuchung solcher Proportionalmaassstaebe entsprungen ist. Wenn wir
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