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mals auf den naechtlichen Feldern von Rixdorf gesungen hatte. Und singend wich er vor den Wellen zurueck, sang und freute sich der heranrollenden Flut und sang und wich vor ihr zurueck. Bis es ihn ploetzlich ueberfiel--die Flut, und er sich wandte, und er die Moewen sah, die unruhig wurden und ins Watt zurueckzogen. Und er erschrak. Und im ersten Schrecken fing er sofort an zu laufen. Und da war auch schon ein Priel im Wege, das sich mit Wasser gefuellt hatte, ganz rot gluehte es in der Sonne, und die Wellchen zitterten wie in grosser Erregung. Er wandte sich seitwaerts. Er musste auf dem naechsten Weg den Strand erreichen. Aber er kannte das Terrain nicht genau. Und an der heranrollenden Flut laengs laufen? Nein, er musste vor ihr her. Es half nichts. Er zog Schuh und Struempfe aus, zog die Beinkleider ueber die Knie hinauf und watete durchs Priel; das Wasser ging ihm bis ueber die Knoechel. Es war eiskalt. Randers lief nicht, um nicht ausser Atem zu kommen. Vielleicht musste er nachher noch laufen. Es war jetzt ganz ruhig, ganz klar. Er kannte die Gefahr und wusste, dass nur groesste Kaltbluetigkeit und Umsicht ihn retten wuerde. Und es war ja Tag. Kein Nebel zeigte sich. Man wuerde vom Strand aus ihn sehen. Und zuletzt, er war ein guter Schwimmer. Um ihn gluckste, quirlte und rieselte es, alle kleinen Rillen fuellten sich mit Wasser, das wie aus dem Boden gedrungen auf einmal da war. Hinter ihm war ein dumpfes murrendes Getoen. Das Meer kam, um wieder Besitz von seinem Eigentum zu nehmen: ihm gehoerte das Watt. Es drang in die Priele, griff mit blanken, gierigen Armen nach den Sandbaenken, umklammerte sie, und legte sich auf sie mit seinem maechtigen, schillernden Leib. Randers lief an einem breiten Priel laengs und konnte keine Furt finden. Er lief zurueck, nach der andern Seite. Ein tiefer breiter Strom waelzte sich vor ihm. Er sah sich um, sah die weisse Brandung, sah dem blanken Hans in die gierigen Zaehne. Er warf den Rock ab, entkleidete sich und durchwatete das Priel. Bis ueber die Hueften ging ihm das Wasser, und der Strom warf ihn beinah. Drueben lief er weiter, nackt, um erst einen gehoerigen Vorsprung zu gewinnen. Er schaetzte die Entfernung bis zum Ufer. Eine Viertelstunde noch. "Du holst es," sagte er laut, atmete schnell und ruhte einen Augenblick aus. Der Strand lag nah und deutlich vor ihm, in heller Sonne. Alles sah so froehlich und friedlich aus. Die blanken Watten, das riese
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