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* * * * * Ja, mein taegliches Gebet geht dahin: alle Rosen des Gluecks auf den blonden Scheitel dieses lieben siebzehnjaehrigen Kindes! Und das Koestlichste: * * * * * Ein treues Herz, Das ihr nur schlaegt, Und dem auch sie, Herz an Herz, Entgegenglueht, In Liebe entgegen: Mein! Mein Glueck! Sie wissen, wie ich Frau und Kinder lieb habe. Sie verstehen aber auch, wie man trotzdem--es ist Schicksal, man kann nichts dagegen machen. Dulden und ueberwinden. Ihnen aber, der Sie frei sind, wuensche ich von Herzen, dass Sie einmal die Ruhe in der Liebe finden, das ueber alle Leidenschaft herausgehobene Glueck: Du bist mein und ich bin dein! Vielleicht sind Sie ja schon auf dem Weg, und das letzte Kapitel unseres Romans wird ein froehlicher Festgesang. Inzwischen erhebe uns Gobinaus Wort, nach dem die Groesse der Seele darin besteht, dass sie nicht zerbricht. Und so tapfer durch den Tag bis ans Ende. Jede Schuld vergroessere und staerke unsere Sehnsucht nach Licht und Guete. Jede Niederlage werde uns eine Stufe zum Sieg. Ihr Gerd Gerdsen. 28. "Ueberwinden." Randers laechelte muede. Wenn man seine Kunst hat, wie Gerdsen, Frau und Kinder hat. Und doch, du hast recht, alter Freund. Ueberwinden. Er schrieb einen Brief an Gerdsen und zerriss ihn wieder. Auf der Fensterbank lag der Revolver. Er nahm ihn, fast mechanisch. Er presste den kalten Stahl ein paarmal gegen die Stirne. Das tat ihm wohl. Dann ging er hinauf, die Waffe in der Hand, und stand unschluessig vor Helgas Zimmer, die Hand auf dem Tuergriff. "Leer," sagte er leise, "alles leer.--Nein, ich will nicht--das nicht.--" Er ging wieder hinunter, lief ins Watt hinaus, kehrte um und ging in die Duenen. Es war kalt und feucht. Der Nebel stieg aus der See und kroch an den Strand, stieg aus den feuchten Duenentaelern, wallte wie ein leichter Rauch ueber die dunkle Heide, verschleierte die kleinen Lachen und Tuempel. Randers achtete nicht darauf. Ihn froestelte, ein Fieberschauer schuettelte ihn. Aber er ging weiter. Wohin? Der Nebel wuchs. Von oben fiel ein bleiches Licht in diesen weisslichen, wehenden Dunst, in dem Randers ziellos umherirrte. Sein Schatten begleitete ihn, ein Gespenst, wuchs ploetzlich wie aus der Erde neben ihm auf, dehnte sich auf einer Nebelwand zu grotesker Grosse hinauf, fuhr ploetzlich zusammen, als erschrecke
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