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en fort. "Der Geist kumpt durch die muessly vnd neruen vssgespreitet zum hirn", schreibt der Zuercher Arzt Jak. Rueff, von Empfengknussen, Zuerich 1554, Blatt 126b; Johann von Muralt lehrt in seinem Hippocrat. Helvet., Basel 1692, 45: "Wann die junge Kinder so hart verstopft, also dass jhnen der Leib auflauft, so gib jhnen ein wenig Mausskoht mit der Muttermilch ein." Ein aehnliches Wortspiel scheint nach Nork, Realwoerterb. 3, 125, der schon vorhin erwaehnten Stelle l. Sam. 6, 5 zu Grunde zu liegen, weil die dorten enthaltenen Stichwoerter Pestbeule und Maus im Hebraeischen stammverwandt sind und Maus im Syrischen auch ein Geschwuer bedeutet. Der Name Maus, sanskrit muscha, abgeleitet von der Wurzel musch, stehlen, bezeichnet einen Dieb, weshalb denn das indische Gesetzbuch Yajnavalkya III, 214 (uebers. von Stenzler) zustimmend besagt: "Eine Maus wird der Getraidedieb sein, denn wie die verschiednen Gegenstaende sind, so sind auch die Gattungen der lebenden Wesen." Das Wort behaelt diesen Begriff in allen indogermanischen Sprachen bei: mausen bedeutet stehlen. Quasi mures semper edimus alienum cibum, laesst Plautus in den Gefangenen den Schmaruzer sagen. In des Hieron. Bock Teutscher Speisekammer, 1555, sagt das Vorwort: Mein frischgebachen brot muoss leiden vil der not von hunden vnd von katzen, von meusen vnd von ratzen, zerhuelchen's, schliefen drein, wolt, sie schwimmen im Rhein! Die Regeln der Haus- und Landwirthschaft setzen daher seit aeltester Zeit fuer bestimmte Zeitfristen allgemein beobachtete Ueblichkeiten fest, durch die man dem schaedlichen Einfluss des Thieres zuvorzukommen glaubte, indem man theils ihm selbst, theils den Geistern opferte, in deren Gefolge es erschien. Deutliche Spuren hievon liegen noch in unseren Fasnachts- und Erntebraeuchen. Man darf um Weihnachten und Fasnacht, wo die Elben in Mausgestalt ihre Julzeit, halten (Volksglauben in der Mark), oder wo nach oberdeutschem Glauben Berchta-Holla ihren Umzug haelt, nicht spinnen, sonst zerzausen die Maeuse den Flachs. Das Maeuslein beisst! ist ein besonderes Drohwort, gleichwie im Gedichte von den Sieben Schwaben der gewichtigste Fluch lautet: Dass dich das Maeuslein beisst! denn alles was man in der Fasnacht spinnt, das fressen die Maeuse (Aargau). Man darf alsdann die Maeuse auch nicht bereden, sonst stehlen sie das Korn von der Schuette. Anstatt Maus sagt man dann (nach Kuhns Nordd. Sag. pg. 411) Boenloeper,
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