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f Gothelindis und im Erdgeschoss oeffneten sich ploetzlich die Schleusenthueren und die Wogen des Sees schossen ungestuem herein, brausend und zischend, und sie stiegen hoeher und hoeher mit furchtbarer Raschheit. Amalaswintha sah den sichern Tod vor Augen: sie erkannte die Unmoeglichkeit, zu entrinnen oder ihre teuflische Feindin mit Bitten zu erweichen: da kehrte ihr der alte, stolze Mut der Amalungen wieder: sie fasste sich und ergab sich in ihr Los. Sie entdeckte neben den vielen Reliefs aus der hellenischen Mythe in ihrer Naehe rechts vom Eingang eine Darstellung vom Tode Christi: das erquickte ihre Seele: sie warf sich vor dem in Marmor gehauenen Kreuze nieder, fasste es mit beiden Haenden und betete ruhig mit geschlossenen Augen, waehrend die Wasser stiegen und stiegen: schon rauschten sie an den Stufen der Galerie. "Beten willst du, Moerderin? Hinweg von dem Kreuz!" rief Gothelindis grimmig, "denk' an die drei Herzoge!" Und ploetzlich begannen alle die Delphine und Tritonen auf der rechten Seite des Achtecks Stroeme heissen Wassers auszuspeien: weisser Dampf quoll aus den Roehren. Amalaswintha sprang auf und eilte auf die linke Seite der Galerie: "Gothelindis, ich vergebe dir! toete mich, aber verzeih' auch du meiner Seele." Und das Wasser stieg und stieg: schon schwoll es ueber die oberste Stufe und drang langsam auf den Boden der Galerie. "Ich dir vergeben? Niemals! Denk' an Eutharich!" - Und zischend schossen jetzt von links die dampfenden Wasserstrahlen auf Amalaswintha. Sie fluechtete nun in die Mitte, gerade dem Medusenhaupt gegenueber, die einzige Stelle, wohin kein Strahl der Wasserroehren reichte. Wenn sie die hier angebrachte Sprungbruecke erstieg, konnte sie noch einige Zeit ihr Leben fristen: Gothelindis schien dies zu erwarten und sich an der verlaengerten Qual weiden zu wollen: schon brauste das Wasser auf dem Marmorboden der Galerie und bespuelte die Fuesse der Gefangenen; rasch flog sie die braunglaenzenden Staffeln hinan und lehnte sich an die Bruestung der Bruecke: "Hoere mich, Gothelindis! meine letzte Bitte! nicht fuer mich, - fuer mein Volk, fuer unser Volk: - Petros will es verderben und Theodahad ..." - "Ja, ich wusste, dieses Reich ist die letzte Sorge deiner Seele! Verzweifle! Es ist verloren! Diese thoerichten Goten, die jahrhundertelang den Balten die Amaler vorgezogen, sie sind verkauft und verraten von dem Haus der Amaler: Belisarius naht und niemand ist, der sie warnt."
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