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eines andern Schuld, Dass ich mich nun als schuldig hier befinde? Hab' ich verbrochen, dass ich leiden soll? Ist nicht mein ganzer Fehler ein Verdienst? Ich sah ihn an, und ward vom guten Willen, Vom Hoffnungswahn des Herzens uebereilt: Der sei ein Mensch, der menschlich Ansehn traegt. Ich ging mit offnen Armen auf ihn los Und fuehlte Schloss und Riegel, keine Brust. O hatt' ich doch so klug mir ausgedacht, Wie ich den Mann empfangen wollte, der Von alten Zeiten mir verdaechtig war! Allein was immer dir begegnet sei, So halte dich an der Gewissheit fest: Ich habe sie gesehn! Sie stand vor mir! Sie sprach zu mir, ich habe sie vernommen! Der Blick, der Ton, der Worte holder Sinn, Sie sind auf ewig mein, es raubt sie nicht Die Zeit, das Schicksal, noch das wilde Glueck! Und hob mein Geist sich da zu schnell empor Und liess ich allzu rasch in meinem Busen Der Flamme Luft, die mich nun selbst verzehrt, So kann mich's nicht gereun, und waere selbst Auf ewig das Geschick des Lebens hin. Ich widmete mich ihr und folgte froh Dem Winke, der mich ins Verderben rief. Es sei! So hab' ich mich doch wert gezeigt Des koestlichen Vertrauns, das mich erquickt, In dieser Stunde selbst erquickt, die mir Die schwarze Pforte langer Trauerzeit Gewaltsam oeffnet.--Ja, nun ist's getan! Es geht die Sonne mir der schoensten Gunst Auf einmal unter; seinen holden Blick Entziehet mir der Fuerst, und laesst mich hier Auf duestrem, schmalen Pfad verloren stehn. Das haessliche zweideutige Gefluegel, Das leidige Gefolg' der alten Nacht, Es schwaermt hervor und schwirrt mir um das Haupt. Wohin, wohin beweg' ich meinen Schritt, Dem Ekel zu entfliehn, der mich umsaust, Dem Abgrund zu entgehn, der vor mir liegt? Zweiter Auftritt Leonore. Tasso. Leonore. Was ist begegnet? Lieber Tasso, hat Dein Eifer dich, dein Argwohn so getrieben? Wie ist's geschehn? Wir alle stehn bestuerzt. Und deine Sanftmut, dein gefaellig Wesen, Dein schneller Blick, dein richtiger Verstand, Mit dem du jedem gibst was ihm gehoert, Dein Gleichmut, der ertraegt, was zu ertragen Der Edle bald, der Eitle selten lernt, Die kluge Herrschaft ueber Zung' und Lippe-- Mein teurer Freund, fast ganz verkenn' ich dich. Tasso. Und wenn das alles nun verloren waere? Wenn einen Freund, den du einst reich geglaubt, Auf einmal du als einen Bettler faendest? Wohl hast du Recht, ich bin nicht mehr ich selbst, Und bin's doch noch so gut, als wie ich's war. Es scheint ein R
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