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ir haben nichts, womit wir das vergleichen. Tasso (nach einer langen Pause). Vollende nur dein Amt--ich seh', du bist's! Ja, du verdienst das fuerstliche Vertraun; Vollende nur dein Amt, und martre mich, Da mir der Stab gebrochen ist, noch langsam Zu Tode! Ziehe! Zieh am Pfeile nur, Dass ich den Widerhaken grimmig fuehle, Der mich zerfleischt! Du bist ein teures Werkzeug des Tyrannen, Sei Kerkermeister, sei der Marterknecht, Wie wohl, wie eigen steht dir beides an! (Gegen die Szene.) Ja, gehe nur, Tyrann! Du konntest dich Nicht bis zuletzt verstellen, triumphiere! Du hast den Sklaven wohl gekettet, hast Ihn wohl gespart zu ausgedachten Qualen: Geh nur, ich hasse dich, ich fuehle ganz Den Abscheu, den die Uebermacht erregt, Die frevelhaft und ungerecht ergreift. (Nach einer Pause.) So seh' ich mich am Ende denn verbannt, Verstossen und verbannt als Bettler hier! So hat man mich bekraenzt, um mich geschmueckt Als Opfertier vor den Altar zu fuehren! So lockte man mir noch am letzten Tage Mein einzig Eigentum, mir mein Gedicht Mit glatten Worten ab, und hielt es fest! Mein einzig Gut ist nun in euren Haenden, Das mich an jedem Ort empfohlen haette, Das mir noch blieb, vom Hunger mich zu retten! Jetzt seh' ich wohl, warum ich feiern soll. Es ist Verschwoerung, und du bist das Haupt. Damit mein Lied nur nicht vollkommner werde, Dass nur mein Name sich nicht mehr verbreite, Dass meine Neider tausend Schwaechen finden, Dass man am Ende meiner gar vergesse, Drum soll ich mich zum Muessiggang gewoehnen, Drum soll ich mich und meine Sinne schonen. O werte Freundschaft, teure Sorglichkeit! Abscheulich dacht' ich die Verschwoerung mir, Die unsichtbar und rastlos mich umspann, Allein abscheulicher ist es geworden. Und du, Sirene! Die du mich so zart, So himmlisch angelockt, ich sehe nun Dich auf einmal! O Gott, warum so spaet! Allein wir selbst betruegen uns so gern Und ehren die Verworfnen, die uns ehren. Die Menschen kennen sich einander nicht; Nur die Galeerensklaven kennen sich, Die eng an eine Bank geschmiedet keuchen; Wo keiner was zu fordern hat und keiner Was zu verlieren hat, die kennen sich; Wo jeder sich fuer einen Schelmen gibt Und seinesgleichen auch fuer Schelmen nimmt. Doch wir verkennen nur die andern hoeflich, Damit sie wieder uns verkennen sollen. Wie lang verdeckte mir dein heilig Bild Die Buhlerin, die kleine Kuenste treibt. Die Maske faellt: Armide seh' ich nun Entbloesst vo
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