beschleunigte, durchaus nicht herabgesetzt, zu gleicher Zeit aber auch das
Verdienst seiner Zeitgenossen nicht unterschaetzt werden, welche zur Loesung
der Aufgabe mit beigetragen und Columbus in seinem Plan, nach Westen zu
segeln, mit angeregt und bestaerkt haben. Und wer waere hierzu geeigneter
gewesen, als sein Freund, der beruehmte Seefahrer Martin Behaim, der auf
der (wie schon bemerkt) ueber ein Dritttheil des Weges nach Amerika weit im
Ocean liegenden Insel Fayal - dem Thule der gebildeten Welt - schon mit
Einem Fusse in der Neuen Welt stand?
Die Azoren, von den Portugiesen seit 1432-1449 nach und nach entdeckt und
in portugiesischen Urkunden schon 1447 erwaehnt, waren ueberdiess von
thaetigen und unternehmenden Seeleuten bewohnt, die mit Irland, Island u.
s. w. in Verbindung standen und von denen schon im Allgemeinen erwartet
werden konnte, dass sie befaehigt und durch die natuerlichen Verhaeltnisse
angeregt waren, die Fahrten gegen _Westen_ fortzusetzen. Auch soll nach
einer alten, sich immer wiederholenden Sage, die der Geschichtsschreiber
der Azoren, Fructuosa bei Cordeyro und _Historia del Reyno de __Portugal
por Manuel de Faria y Sousa_ umstaendlich erwaehnt, die aber Martin Behaim,
Barros u. s. w. nicht kannten, auf Corvo ein Steinbild (ein Mann zu Ross,
der mit der ausgestreckten Rechten gegen Nordwesten deutete) von den
Entdeckern gefunden worden sein, durch welches Columbus nach einer
neidischen Ueberlieferung eine Offenbarung von der Neuen Welt empfangen
haben soll; jedoch scheint diese angebliche Reiterstatue - wenn nicht etwa
ein vulkanisches Vorgebirge aus Basalt, Trachyt und emphibolischem Porphyr
in Form eines Reiters gleich des Hestmann in Finnmarken oder ein
Warnungssignal vor oceanischen Fahrten - wie die Bildsaeulen des Hercules
einem und demselben Cyklus systematischer Traeumereien auf dem Gebiete der
Geographie anzugehoeren. Im Uebrigen verbuergt sich der gelehrte
Geschichtsschreiber Damiao de Goes (_Chron. do Princ. D. Joam. Lisboa__
1790 cap. IX. p. 119._) fuer die Thatsache, dass einige Fragmente dieses
Steinbildes nach Lissabon gekommen sind und setzt hinzu, dass die
unleserlichen Buchstaben der Inschrift, von der 1529 ein Wachsabdruck
genommen wurde, von Normannen herruehren koennten, also Runnen gewesen sein
moechten. Auffallend bleibt es nur, dass Behaim, der, wie bemerkt, geraume
Zeit auf den Azoren gelebt, nichts von diesem Steinbilde weiss.
Endlich liegt die Vermuthung nahe, dass
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