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sie bewiesen mit triftigen Gruenden, wie schaendlich eine solche Lektuere, wie entwuerdigend ein solcher Geschmack sei, wie entnervend er schon zu wirken anfange. Manch herrliches Wort wurde da ueber die Wuerde der Literatur, ueber wahren Adel der Poesie und ueber euch gesprochen, die ihr nicht erroetet, ihm zu huldigen, die ihr so verstockt seid, das Haessliche _schoen_, das Unsaubere _rein_, das Kleinliche _erhaben_, das Laecherliche _ruehrend_ zu finden. Woran lag es aber, dass jene Worte wie in den Wind gesprochen scheinen, dass, so oft sich auch Maenner von wahrem Wert _dagegen_ erklaerten, die Menge immer mehr Partei _dafuer_ nahm? Man muesste glauben, der Herr habe ihre Herzen verstockt, wenn sich nicht noch ein anderer Grund faende. Jene Institute fuer Literatur, die kein Volk der Erde so allgemein, so gruendlich aufzuweisen hat wie wir, jene Journale, wo auch das Kleinste zur Sprache kommt und nach Gesetzen beurteilt wird, die sich auf Vernunft und wahren Wert der Kunst und Wissenschaft gruenden,--sie sind leider nur fuer wenige geschrieben! Wer liest sie? Der Gelehrte, der Buerger von wahrer Bildung, hin und wieder eine Frau, die sich ueber das Gebiet der Leihbibliothek erhoben hat. Ob aber Clauren fuer _diese_ schreibt? Ob seine Manier _diesen_ schaedlich wird? Ob sie ihn nur lesen? Und wenn sie ihn lesen, wird ihnen die Stufe von Bildung, auf welcher sie stehen, nicht von selbst den Takt verleihen, um das Verwerfliche einzusehen? Und wenn unter hundert Menschen, welche lesen, sogar zehn waeren, die sich aus jenen Instituten unterrichten, verhallt nicht eine solche Stimme bei neunzig andern? So kam es, dass Clauren zu wiederholten Malen angegriffen, getadelt, gescholten, verhoehnt, bis in den Staub erniedrigt wurde; er--schuettelte den Staub ab, antwortete nicht, ging singend und wohlgemut seine Strasse. Wusste er doch, dass ihm ein grosses, ansehnliches Publikum geblieben, zu dessen Ohren jene Stimmen nie drangen; wusste er doch, dass, wenn ihn der ernste Vater mit Verachtung vor die Tuere geworfen wie einen raeudigen Hund, der seine Schwelle nicht verunreinigen soll, das Toechterlein oder die Hausfrau eine Hintertuere willig oeffnen werde, um auf die Honigworte des angenehmen Mannes zu lauschen, der Ernst und Scherz so lieblich zu verbinden weiss, und ihm von den ersparten Milchpfennigen ein Straeusschen Vergissmeinnicht abzukaufen. Man koennte sich dies gefallen lassen, wenn es sich um eine gewoehnlic
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