fei in allen Stuecken zu verteidigen, in welchen er sich
zugleich mitverteidigen zu muessen glaubt. Dieser ganzen Korrespondenz mit
sich selbst, duenkt mich, fehlt das interessanteste Stueck; die Antwort des
Maffei. Wenn uns doch auch diese der Hr. von Voltaire haette mitteilen
wollen. Oder war sie etwa so nicht, wie er sie durch seine Schmeichelei
zu erschleichen hoffte? Nahm sich Maffei etwa die Freiheit, ihm hinwiederum
die Eigentuemlichkeiten des franzoesischen Geschmacks ins Licht zu stellen,
ihm zu zeigen, warum die franzoesische "Merope" ebensowenig in Italien, als
die italienische in Frankreich gefallen koenne?--
----Fussnote
[1]
------In core
Pero mi venne di lanciar nel fiume
Il morto, o semivivio; e con fatica
(Ch' inutil' era per riuscire, e vana)
L' alzai da terra, e in terra rimaneva
Una pozza di sangue: a mezzo il ponte
Portailo in fretta, di vermiglia striscia
Sempre rigando il suol; quinci cadere
Col capo in giu il lasciai; piombo, e gran tonfo
S' udi nel profondarsi: in alto salse
Lo spruzzo, e l'onda sopra lui si chiuse.
[2] Non essende dunque stato mio pensiero di seguir la Tragedia
d'Euripide, non ho cercato per consequenza di porre nella mia que'
sentimenti di essa, che son rimasti qua e la; avendone tradotti cinque
versi Cicerone, e recati tre passi Plutarco, e due versi Gellio, e
alcuni trovandosene ancora, se la memoria non m'inganna, presso
Stobeo.
----Fussnote
Dreiundvierzigstes Stueck
Den 25. September 1767
So etwas laesst sich vermuten. Doch ich will lieber beweisen, was ich
selbst gesagt habe, als vermuten, was andere gesagt haben koennten.
Lindern, vors erste, liesse sich der Tadel des Lindelle fast in allen
Punkten. Wenn Maffei gefehlt hat, so hat er doch nicht immer so plump
gefehlt, als uns Lindelle will glauben machen. Er sagt z.E., Aegisth,
wenn ihn Merope nunmehr erstechen wolle, rufe aus: "O mein alter Vater!"
und die Koenigin werde durch dieses Wort "alter Vater" so geruehret, dass
sie von ihrem Vorsatze ablasse und auf die Vermutung komme, Aegisth koenne
wohl ihr Sohn sein. "Ist das nicht", setzt er hoehnisch hinzu, "eine sehr
gegruendete Vermutung! Denn freilich ist es ganz etwas Sonderbares, dass
ein junger Mensch einen alten Vater hat. Maffei", faehrt er fort, "hat mit
diesem Fehler, diesem Mangel von Kunst und Genie, einen andern Fehler
verbessern wollen, den er in der ersten Ausgabe seines Stueckes begang
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